Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist nach langer und schwerer Krankheit im Vatikan gestorben. Das gab der Heilige Stuhl am Silvestermorgen bekannt. Das frühere Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, bürgerlich Joseph Ratzinger, wurde 95 Jahre alt.
Zuletzt hatte es große Besorgnis über den Gesundheitszustand Benedikts gegeben, er litt unter anderem an Atemproblemen. Papst Franziskus hatte dazu aufgerufen, für seinen Vorgänger zu beten. In der offiziellen Mitteilung schrieb der Heilige Stuhl: "Mit Bedauern teilen wir mit, dass der emeritierte Papst, Benedikt XVI., heute um 9.34 Uhr in der Mater Ecclesiae im Vatikan von uns gegangen ist." Ab Montag, dem 2. Januar 2023, werde er im Petersdom aufgebahrt, damit sich Gläubige von ihm verabschieden können. Am 5. Januar wird Papst Franziskus um 9.30 Uhr die Beerdigung seines Vorgängers leiten.
2005 wurde Joseph Ratzinger zu Papst Benedikt XVI.
Benedikt XVI. wurde am 19. April 2005 zum Heiligen Vater gewählt. Die "Bild"-Zeitung lieferte seinerzeit die legendäre Schlagzeile "Wir sind Papst!". 2013 verzichtete Ratzinger aus Altersgründen freiwillig auf das Amt.
Vatikanstadt: Zehn überraschende Fakten über den kleinsten Staat der Welt

"Stato della Città del Vaticano", Staat Vatikanstadt, so heißt das 44-Hektar-Territorium am westlichen Tiberufer offiziell. Es ist das kleinste Land der Welt mit rund 600 Staatsbürgern, darunter Kardinäle, Mitarbeiter der Kurie, Schweizergardisten und ihre Familien. Wenn überhaupt ein Ehepaar –meist Angehörige der Garde – im Vatikan ein Kind erwartet, muss es außerhalb des Landes zur Welt kommen. Es kann die Staatsbürgerschaft erhalten, verliert sie aber spätestens mit 25 Jahren (Männer) oder bei Heirat (Frauen). Für alle anderen gilt: Wer nicht (mehr) für den Vatikan arbeitet, muss den Pass des Papststaates wieder abgeben.
Vor seiner Wahl zum Pontifex Maximus war er unter anderem Erzbischof von München und Freising. Der Umgang des als konservativ geltenden Ratzingers mit Missbrauchsfällen in dieser Zeit, aber auch später in der römisch-katholischen Kirche allgemein, löste immer wieder Kritik aus. Zuletzt hatte sich Ratzinger aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. In unregelmäßigen Abständen empfing Benedikt XVI., der von seinem langjährigen Wegbegleiter Georg Gänswein sowie Ordensschwestern in einem Kloster betreut wurde, noch Besuch.
Zu Lebzeiten hatte sich Benedikt als Ruhestätte bereits das frühere Grab seines Vorgängers Johannes Paul II. in der Krypta des Petersdoms ausgewählt.