
Egypt-Air-Flug 990
Ein Absturz, über dessen Ursache sich die Ermittler in den USA und Ägypten uneinig sind - und über den noch viele Unklarheiten herrschen: Die Boeing 767-300ER war auf dem Weg von einer planmäßigen Zwischenlandung in New York nach Kairo. Gegen 1.40 Uhr schlug der Erste Reserveoffizier vor, den Ersten Offizier für den Flug im Cockpit abzulösen. Dieser stimmte zu und verließ das Cockpit. Einige Minuten später verließ der Pilot das Cockpit, um die Toilette aufzusuchen. Der Ersatz-Copilot war nun allein im Cockpit. Zehn Sekunden später sagte der stellvertretende Erste Offizier leise: "Ich vertraue auf Gott", dann wurde der Autopilot abgeschaltet. Das Flugzeug ging schnell in den Sinkflug über. Dem Kapitän gelang es, ins Cockpit zurückzukehren. Der stellvertretende Copilot hatte zu diesem Zeitpunkt bereits mehrfach "Ich vertraue auf Gott" wiederholt. Der Pilot versuchte, das Flugzeug abzufangen, was ihm kurzzeitig auch gelang, doch dann geriet die Maschine erneut in einen Sinkflug. Da durch das Abschalten der Triebwerke der Strom ausfiel und damit auch der Flugdatenschreiber (Foto) und der Stimmenrekorder nicht mehr funktionierten, konnte der weitere Verlauf nicht zweifelsfrei geklärt werden. Gegen 1.52 Uhr stürzte die Maschine in den Atlantik. 217 Menschen starben. Die US-amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde NTSB sieht die Ursache für das Unglück in den Eingriffen des ablösenden Copiloten. Warum er dies tat, konnte nicht geklärt werden. Die ägyptischen Untersuchungsbehörden gehen dagegen von einem mechanischen Versagen aus
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