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US-Bundesstaat Florida Kleinkind erschießt eigene Mutter mitten im Videotelefonat

Rettungswagen in Florida
Die herbeigeeilten Rettungssanitäter konnten einer jungen Frau in Florida nicht mehr helfen, nachdem ihr ein Kleinkind in den Kopf geschossen hatte (Symbolbild)
© Chris Urso / Picture Alliance
Das Drama spielte sich vor laufender Kamera ab: Ein Kleinkind in Florida hat eine ungesicherte Waffe entdeckt, damit herumhantiert – und seiner eigenen Mutter in den Kopf geschossen.

Es ist ein schrecklicher Vorfall, wie sie immer wieder in den USA für Entsetzen sorgen: Ein Kleinkind in Altamonte Springs im Bundesstaat Florida hat am Mittwoch (Ortszeit) in der Wohnung seiner Familie eine ungesicherte, geladene Handfeuerwaffe gefunden und damit eine Frau erschossen, wie die Polizei mitteilte. Medienberichten zufolge handelte es sich bei dem Opfer um die Mutter des Kindes.

Frau fällt während Videotelefonats rückwärts um

Die 21-Jährige habe gerade vor dem Computer gesessen und ein berufliches Videotelefonat geführt, erklärte die Polizei der 44.000-Einwohner-Stadt nördlich von Orlando am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Eine an dem Telefonat beteiligte Person habe nach eigener Aussage während des Gesprächs ein Kleinkind im Hintergrund gesehen und ein Geräusch gehört. Kurz darauf sei die Frau nach hinten umgefallen und nicht mehr vor den Bildschirm zurückgekehrt. Daraufhin habe die Person den Notruf gewählt.

Polizei und Rettungsdienst hätten die junge Frau bei ihrer Ankunft in ihrer Wohnung vorgefunden, hieß es weiter – mit einer tödlichen Schusswunde im Kopf. Die anschließenden Ermittlungen hätten ergeben, dass die Verletzung von einem Kleinkind verursacht wurde, das eine geladene Handfeuerwaffe fand, die von einem Erwachsenen ungesichert in der Wohnung zurückgelassen worden war.

Die Untersuchung des Todesfalls dauert der Polizei zufolge noch an. Die Ermittler arbeiteten eng mit der Staatsanwaltschaft zusammen, um den Besitzer der Schusswaffe gegebenenfalls anzuklagen. Laut dem US-Sender NBC gehörte sie dem Vater der beiden kleinen Kinder des Opfers. Keines der Kinder sei verletzt worden.

"Wenn Sie eine Schusswaffe besitzen, bewahren Sie sie bitte verschlossen und gesichert auf", zitierte NBC den Polizeibeamten Roberto Ruiz Jr. nach dem Tod der 21-Jährigen. "Vorfälle wie dieser könnten vermieden werden."

Schießausbilderin warnt Waffenbesitzer

Im vergangenen Jahr gab es in den USA mindestens 369 unbeabsichtigte Schusswaffenvorfälle mit Kindern unter 18 Jahren, 142 davon mit Todesfällen, wie NBC unter Berufung auf die Waffenkontrollorganisation Everytown for Gun Safety berichtet.

In der Stadt Cornelius in North Carolina wurde demnach im Februar eine 25-jährige Mutter von fünf Kindern versehentlich erschossen, nachdem ihre Kinder eine Waffe in ihrer Handtasche gefunden hatten. Im April habe ein dreijähriger Junge in Houston im Bundesstaat Texas eine ungesicherte Schusswaffe gefunden, damit geschossen und seinen acht Monate alten Bruder tödlich getroffen.

Viele Leute würden annehmen, dass ein Kind eine Waffe erkenne, doch das sei gefährlich, warnte die Schießausbilderin Jennifer Fredell-Saucier noch vor wenigen Tagen im US-Sender WSOC-TV. Spielzeugwaffen sähen häufig wie echte Gewehre aus und für ein Kind sei der Unterschied schwer zu erkennen.

"Selbst Kinder im Alter von sieben bis zehn Jahren verstehen den Unterschied vielleicht nicht. Sie verstehen nicht, welchen Schaden eine Schusswaffe anrichten kann", erklärte Fredell-Saucier. Jeder, der eine Waffe besitze, müsse deshalb erkennen, dass es seine Pflicht sei, die Waffe so zu sichern, dass ein Kind sie nicht bekommen könne.

Quellen: Polizei von Altamonte Springs auf Facebook, NBCWSOC-TV

mad

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