Es ist eine Tragödie, wie sie sich gerade in den USA immer wieder ereignet: Ein Kind hat sich im Bundesstaat Georgia im Bezirk DeKalb mit der Waffe seiner Eltern versehentlich selbst erschossen.
Der erst vier Jahre alte Junge sei am Sonntagnachmittag mit seiner Mutter, einem Kleinkind und einem 13-jährigen Verwandten im Auto unterwegs gewesen, berichten US-Medien unter Berufung auf die Polizei. Die Frau habe den Wagen auf einem Supermarktparkplatz abgestellt, sei zum Einkaufen in das Geschäft gegangen und habe die Kinder alleine zurückgelassen.
Vierjähriger in Georgia hantiert mit ungesicherter Waffe
Während der Abwesenheit der Mutter gelang es dem Vierjährigen den Berichten zufolge, eine Waffe, die ungesichert in dem Fahrzeug gelegen habe, in die Hände zu bekommen. Aus der Waffe habe sich ein Schuss gelöst und den Jungen getroffen. Der 13-Jährige sei daraufhin in den Supermarkt gerannt, um die Mutter zu benachrichtigen. Der Vierjährige sei noch in ein Krankenhaus gebracht worden, dort aber seinen Verletzungen erlegen. Die Ermittler gehen davon aus, dass der tödliche Schuss ein Unfall war. Keine weitere Person wurde laut Polizei verletzt, und es gab keine Festnahmen.
"Unsere Herzen und Gedanken sind bei der Familie", sagte die Polizeichefin von DeKalb, Mirtha Ramos. "Wir bitten die Waffenbesitzer, ihre Waffen immer sicher aufzubewahren."
Die Großmutter des Vierjährigen erklärte den Berichten zufolge, sie wisse nicht, wie der Junge an die Waffe gekommen sei, da ihre Tochter keine Schusswaffe besitze. "Er ist unschuldig und er ist so rein", sagte die Frau. "Auch wenn er nicht hier ist, wissen wir, dass er im Himmel ist. Wir wissen es."
Nach einer landesweiten Zählung von Everytown for Gun Safety, einer gemeinnützigen US-Organisation zur Waffenkontrolle, gab es im Jahr 2022 bisher mindestens 30 unbeabsichtigte Schussabgaben durch Kinder, bei denen 13 Menschen starben und 18 verletzt wurden. Im vergangenen Jahr gab es demnach mindestens 377 unbeabsichtigte Schussabgaben durch Kinder, die landesweit zu 154 Todesfällen und 242 Verletzungen führten.

Nirgendwo auf der Welt besitzen die Menschen so viele Schusswaffen wie in den USA. Laut dem Graduate Institute of International and Development Studies in Genf sind die Vereinigten Staaten weltweit das einzige Land, in dem die Zahl der Waffen im Privatbesitz die der Einwohner übersteigt. Dem Gun Violence Archive zufolge wurden in den USA im Jahr 2019 insgesamt 15.208 Menschen durch Schusswaffen getötet (ohne Suizide).