Fall aus Greifswald Wo ist Hund Buddy? Polizist lässt nicht locker und macht Ukrainerin überglücklich

In Greifswald posiert ein Polizist mit einem kleinen Hund vor einem Polizeiauto
Erinnerungsfoto – zwar nicht von einem spektakulären, aber von einem besonderen Fall. Ein Polizist in Greifswald konnte nach ein paar Tagen einen gestohlenen Hund seiner ukrainischen Besitzerin wiederbringen.
© Polizeiinspektion Anklam
In Greifswald ging einem Polizisten das Schicksal einer Ukrainerin und ihres gestohlenen Hundes so nahe, dass er buchstäblich alles versuchte – mit Erfolg.

Eine Polizeimeldung aus Greifswald zeigt: Es sind oft die kleinen Dinge, die uns bewegen und glücklich machen. In der Stadt in Mecklenburg-Vorpommern hat ein Polizist nichts unversucht gelassen, um den gestohlenen Hund einer Ukrainerin wiederzufinden.

"Buddy" war von der 46-Jährigen nur kurz vor einem Supermarkt angeleint worden, wie die Polizeiinspektion Anklam berichtet. Als die Frau nach fünf Minuten vom Einkaufen zurückkam, sei der Hund nicht mehr da gewesen. Zeugen hätten beobachtet, wie das Tier von einem Mann einfach mitgenommen worden war.

Den Fall übernahm ein Beamter vom Polizeirevier Greifswald. Als er am Ort des Geschehens eintraf, war die Verständigung zunächst schwierig, heißt es. Die Ukrainerin sprach kein Deutsch. Aber wozu gibt es Übersetzungshilfen auf dem Smartphone?

Eigentlich war es ja "nur" ein verschwundener Hund. Den Polizisten aber ließ die Situation der Ukrainerin "nicht unberührt", heißt es in der Mitteilung mit gebotener polizeilicher Zurückhaltung. Zum einen, weil die Frau sehr traurig war über den Verlust von "Buddy" Und zum anderen wegen ihres Schicksals: Sie war, so fand der Polizist heraus, mit ihren zwei kleinen Kindern vor dem Krieg aus ihrer Heimat nach Greifswald geflüchtet, der Ehemann sei in der Ukraine geblieben, um zu kämpfen. "Buddy" sei nicht einfach ein Hund, "sondern auch ein Familienmitglied, das sie und ihre Kinder auf der Flucht nach Deutschland begleitet hatte".

Gestohlener Hund aus Greifswald gehört zu einer begehrten Rasse

Und Buddy ist ein Shih Tzu, für Welpen dieser Rasse werden offenbar Preise von bis zu 1500 Euro gezahlt, wie es auf Seiten mit Informationen über diese Hunde heißt. Ob der unbekannte Hundedieb "Buddy" vielleicht verkaufen wollte, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Der Polizist legte also los, zunächst mit einer Zeugenbefragung zum mutmaßlichen Hundedieb. Doch das habe erstmal nichts gebracht. Bis zum Wochenbeginn blieb "Buddy" verschwunden.

Aufgeben kam für den Beamten nicht infrage: Er habe schließlich sogar privat Suchplakate gebastelt, die er in Greifswald habe verteilen und aufhängen wollen. Erste geplante Station seiner Plakataktion: das örtliche Tierheim.

Und hier nahm die Geschichte am Dienstag ihre glückliche Wendung: Eine Mitarbeiterin des Tierheims habe "Buddy" sofort erkannt, heißt es in der Polizeimeldung. Der kleine Hund sei am Samstag in der Greifswalder Innenstadt ausgesetzt gefunden und dann von einem Finder in die Einrichtung gebracht worden, erzählte die Mitarbeiterin.

Jetzt sind Buddy und seine Familie "wieder glücklich vereint", berichtet die Polizei. Sehr froh sei die Ukrainerin gewesen. In der Polizeimeldung heißt es: "Manchmal sagt eine Umarmung eben mehr als tausend Worte".

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