Eine Bergtour zum Großglockner ist am Wochenende in einer Tragödie geendet: Ein 36 Jahre alter Österreicher und seine Freundin hatten sich um sieben Uhr morgens von einem Parkplatz im Gemeindegebiet von Kals aus auf den Weg gemacht. Gut ausgestattet mit einer Hochtourenausrüstung sollte es über den Stüdlgrat zum Großglockner und über den Kleinglockner wieder zurückgehen.
Doch wie die Polizei mitteilte, gestaltete sich der Aufstieg aufgrund konditioneller und technischer Schwierigkeiten des Paares nur sehr schleppend. Gegen Mitternacht seien die beiden zu erschöpft gewesen, um weiterzugehen. Rund 50 Meter unterhalb des Großglockner Gipfelkreuzes auf 3798 Metern Höhe habe der Mann beschlossen, Hilfe zu holen und die Frau zurückgelassen. Von der Schutzhütte Adlersruhe aus habe er einen Notruf abgesetzt.
Frau kann nur noch tot vom Großglockner geborgen werden
Noch in der Nacht machten sich die Bergrettung Kals und Alpinpolizisten zu Fuß auf den Weg. Ein Hubschrauber konnte laut Polizei bei Tagesanbruch wegen des starken Windes nicht starten. Erst gegen kurz nach zehn Uhr hätten die Bergretter das Opfer erreicht. Doch die Hilfe kam zu spät. Die Frau war bereits tot. Die Einsatzkräfte brachten ihren Leichnam ins Tal, wo ein Arzt den Tod durch Erfrieren feststellte.
Wie ein Bergführer dem österreichischen "Standard" erklärte, seien die Bedingungen "vergleichsweise passabel" gewesen. Jedoch sei es auch ziemlich windig gewesen. So habe vermutlich der Föhnsturm mit Spitzen von bis zu 80 km/h die Frau das Leben gekostet. Bei derartigen Windgeschwindigkeiten kühle man sehr schnell aus.

Sehen Sie oben im Video: Obwohl immer wieder Personen bei dem Versuch, den Mount Everest zu erklimmen, sterben, bleibt der Andrang auf die Bergtour groß. Bereits 400 Menschen haben für die neue Saison einen Aufstieg von Nepal aus gebucht. Sherpas und Soldaten bergen derweil Leichen aus der vergangenen Saison.
Quellen: Landespolizei Tirol, "Der Standard".