Kalifornien Schwarzenegger ruft Notstand aus

Bedrohliche Brände in den Bezirken Los Angeles und Ventura: Mehr als 1000 Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen. Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger hat den Notstand ausgerufen. Die Feuerwehr befürchtet, dass sich die Brände bis zur Pazifikküste ausweiten könnten.

Wegen der schweren Waldbrände hat Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger für die Bezirke Los Angeles und Ventura den Notstand ausgerufen. Mehrere tausend Menschen, vor allem in den engen Tälern, wurden angewiesen, ihre Häuser zu verlassen. Schwarzenegger forderte sie auf, den Befehlen der Feuerwehr zu folgen und ihr Leben nicht zu gefährden.

In der Region kamen bisher mindestens zwei Menschen durch die Feuer ums Leben. In der Nähe von Los Angeles starben am Montag ein Obdachloser und sein Hund. Der Mann hatte in einer Hütte nahe einer Autobahnkreuzung gelebt. Außerdem kam es zu einem tödlichen Verkehrsunfall, als mehrere Autofahrer angesichts von heftiger Rauchentwicklung auf der Straße drehten. An dem Unfall waren vier Fahrzeuge beteiligt.

Mehr als 1000 Feuerwehrleute kämpfen mit Unterstützung von Löschflugzeugen gegen zwei Brände am nordöstlichen und westlichen Ende des San-Fernando-Tals. Rund 4000 Hektar Wald und Buschland stehen dort in Flammen. In der schluchtenreichen Region verbrannten mindestens 37 Fertighäuser und zahlreiche Wohnwagen. Zeitweise mussten Autobahnen gesperrt werden, weil der Rauch so dicht war und Flammen über die Fahrbahn sprangen.

In einer Schule in San Fernando betreut das Rote Kreuz 500 Menschen. Einige von ihnen sahen dort im Fernsehen, wie ihre Häuser in Flammen aufgingen.

Flammen schlagen bis zu 70 Meter hoch

Die Feuer werden von dem für die Region typischen Santa-Ana-Wind mit Geschwindigkeiten bis zu 110 Kilometern in der Stunde angefacht. Der Wind lässt die Flammen bis zu siebzig Meter hoch in die Luft schlagen. Es bestehe die Gefahr, dass sich die Brände bis zur Pazifikküste ausweiten könnten, sagte der Feuerwehrchef von Los Angeles, Michael Freeman.

Der Westküstenstaat hatte kaum Zeit, sich von der letzten schweren Feuersbrunst zu erholen. Von Mitte Juni bis August war in Nord- und Mittelkalifornien ein Gebiet von mehr als 3400 Quadratkilometern abgebrannt – das entspricht der Fläche von Berlin und dem Saarland zusammen. Zeitweise kämpften 20.000 Feuerwehrleute gegen mehr als 1700 Brände. 100 Häuser wurden zerstört, ein Mensch getötet.

Vor einem Jahr hatte ein verheerender Feuersturm in Südkalifornien eine Fläche von rund 2600 Quadratkilometern vernichtet. Über ein Dutzend Menschen verloren bei den schweren Bränden zwischen San Diego und Los Angeles ihr Leben. Mehr als 2000 Häuser wurden zerstört. Hunderttausende Anwohner mussten zeitweise ihre Häuser verlassen.

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