Moskau Schüler tötet zwei Menschen bei Geiselnahme

Offenbar aus Rache hat ein Jugendlicher an einer Moskauer Schule seinen Lehrer erschossen. Kurzzeitig hatte er 20 Mitschüler als Geiseln genommen. Auch ein Polizist wurde getötet.

Ein Schüler hat an einer russischen Schule zwei Menschen getötet und Geiseln genommen. Offenbar wollte sich der Zehntklässler an seinem 31 Jahre alten Geografie-Lehrer rächen, den er vor den Augen der Mitschüler erschoss. Kurzzeitig hatte der Täter 20 Jugendliche im Alter von 15 Jahren in seiner Gewalt. Zuvor war er mit zwei Gewehren seines Vaters in die Schule eingedrungen und hatte auch einen Polizisten getötet.

Erst nachdem ihn sein Vater zur Aufgabe überredet hatte, ließ der Schüler die anderen Geiseln laufen. Bildungsminister Dmitri Litwinow sagte, der Jugendliche habe weder mit Lehrern noch mit Mitschülern Streit gehabt. Er gilt als hervorragender Schüler. Wie die Ermittlungsbhörde mitteilte, habe er vor der Tat einen "Nervenzusammenbruch" erlitten und solle psychologisch untersucht werden. Dem Schützen drohen nach Jugendstrafrecht bis zu zehn Jahre Haft wegen Mordes und Geiselnahme.

Mindestens ein weiterer Polizist wurde bei der Schießerei im Norden der russischen Hauptstadt schwer verletzt. Alle anderen Schüler und Lehrer hatten aus dem Gebäude fliehen können.

Bildungsminister Litwinow zeigte sich erschüttert. "Diese Tragödie stellt uns vor die Aufgabe, die Sicherheitsbedingungen in Schulen zu verbessern", sagte er der Agentur Interfax zufolge. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin kündigte an, das Sicherheitssystem für Schulen überprüfen zu lassen.

DPA · Reuters
car/DPA/AFP/Reuters

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