Nach Brand auf Kreuzfahrtschiff "Costa Allegra" dockt an

Der Alptraum ist vorbei: Die havarierte "Costa Allegra" ist auf den Seychellen angekommen. Für die Passagiere gehen anstrengende Tage ohne Klimaanlage und funktionierende Toiletten zu Ende.

Das havarierte Kreuzfahrtschiff "Costa Allegra" ist am Donnerstagmorgen im Hafen der Seychellen-Hauptinsel Mahé angekommen. Gegen 8 Uhr begann das Andockmanöver des Unglücksschiffes. Die Passagiere standen an Deck. Das Manöver werde etwa zwei Stunden dauern, sagte eine Sprecherin des Tourismusamtes der Seychellen.

Zuvor waren bereits die ersten Boote mit Koffern der Passagiere am Kai des Hafens von Victoria eingetroffen. Im Hafen von Mahé wurde die "Costa Allegra" von einem großen Medienaufgebot erwartet. Fernsehteams aus aller Welt hatten sich in Stellung gebracht.

Auch die für die Seychellen zuständige deutsche Botschafterin in Kenia, Margit Hellwig-Bötte, sowie Honorarkonsulin Kerstin Henri wollten die 38 Deutschen an Bord des italienischen Schiffes in Empfang nehmen. "Das erste, was wir tun werden, ist den Deutschen zu helfen so weiterzuplanen, wie sie es bevorzugen, also noch auf den Seychellen zu bleiben oder abzureisen", sagte Margit Hellwig-Bötte.

Feuer im Maschinenraum

Drei Tage nach einem Brand im Maschinenraum hat das havarierte Kreuzfahrtschiff "Costa Allegra"am Donnerstag im Hafen der Seychellen-Hauptinsel Mahé angelegt. Die Passagiere gingen von Bord, wie eine Korrespondentin der Nachrichtenagentur dpa berichtete. Busse warteten mit laufenden Motoren, um die Schiffsreisenden in vorgebuchte Hotels zu bringen. Mehr als 600 Passagiere aus 25 Ländern waren auf dem Schiff, nach Angaben der Reederei waren darunter 38 Deutsche. Insgesamt waren etwa 1000 Menschen an Bord.

Viele der Passagiere fächelten sich wegen der Hitze Luft zu, als sie die "Costa Allegra" verließen. Am Kai im Hafen standen hunderte Koffer, die zuvor bereits von einem anderen Schiff auf die Seychellen gebracht worden waren. Der Kreuzfahrer war von einem großen Medienaufgebot erwartet worden. Fernsehteams aus aller Welt hatten sich in Stellung gebracht.

Am Montag war im Maschinenraum ein Feuer ausgebrochen. Das Schiff war manövrierunfähig und musste geschleppt werden . Der 36 Jahre alte Sebastian Veit aus Schwäbisch Gmünd sagte: "Es ging überhaupt nichts mehr. Ich habe schnell gemerkt, dass das kein kleiner Schaden war." Das Schiff habe sich nach Backbord geneigt.

Reisende lobten Crew und Kapitän

Der Passagier Franz Mayer aus der Nähe von Koblenz sagte, die Besatzung der "Costa Allegra" habe Rettungsboote heruntergelassen: "Wir waren alle schon bereit, in die Rettungsboote zu gehen."

Viele Reisende lobten Crew und Kapitän, sie hätten umsichtig gehandelt. Nach Angaben eines Mitarbeiters des Gesundheitsministeriums auf den Seychellen sollen sich sechs Passagiere den Arm gebrochen haben. Die für die Seychellen zuständige deutsche Botschafterin in Kenia, Margit Hellwig-Bötte, sagte über die deutschen Reisenden: "Sie scheinen aber alle gesundheitlich in guter Verfassung."

Da es nach dem Brand auf dem Urlaubsschiff keinen Strom gab, mussten die Passagiere die Fahrt über den Indischen Ozean seit Montag bei tropischer Hitze ohne Klimaanlage überstehen. Die 26-Tage-Seereise sollte eigentlich von Mauritius über Madagaskar durch den Suezkanal bis Savona in Italien führen. Die Havarie der "Costa Allegra" trifft erneut ein Kreuzfahrtschiff jener italienischen Reederei, der auch das halb gesunkene Unglücksschiff "Costa Concordia" vor der Küste Italiens gehört.

DPA
jar/DPA

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