Der Tag im Ticker Drogenboss "El Chapo" dreht durch im Knast

+++ Drogenboss "El Chapo" macht das Gefängnis zu schaffen +++ Bluttat in Kanzlei: Anwalt ließ mutmaßlichen Täter ins Haus +++ VW blitzt mit Diesel-Rückrufplan ab +++ Die Nachrichten des Tages im stern-Ticker.

Die Nachrichten des Tages im Überblick:

+++ 20.49 Uhr: Drogenboss "El Chapo" dreht durch im Knast +++

Dem mexikanischen Drogenboss Joaquín Guzmán macht die Haft im Gefängnis von Ciudad Juárez an der Grenze zu den USA schwer zu schaffen. Wie sein Anwalt José Refugio Rodríguez nach einem Besuch bei seinem Mandanten mitteilte, sagte "El Chapo" drehe durch, verliere seine Haare und werde medikamentenabhängig.

Rodríguez zitierte den vor seiner Festnahme meistgesuchten Rauschgifthändler der Welt im Sender Radio Fórmula mit den Worten: "Ich werde verrückt, so wie ich behandelt werde. Ich fühle mich sehr schlecht." Ein Arzt habe bei ihm Angstzustände diagnostiziert.

Der Leiter des Justizvollzugs, Eduardo Guerrero, sagte dem Sender, Guzman befinde sich nicht in einem Wellnesshotel, sondern in einem Bundesgefängnis. Trotzdem schlafe er sieben Stunden am Stück. "Wenn ihm Haare ausfallen, hat das mit seinem Alter zu tun", fügte er hinzu.

Der 59-jährige Guzmán - Chef des Sinaloa-Kartells, das eine wichtige Rolle bei der Versorgung des US-Drogenmarkts spielt - hat Widerspruch gegen die Entscheidung der mexikanischen Regierung eingelegt, ihn in die USA zu überstellen.

+++ 19.01 Uhr: Auf gesetzlich Versicherte kommen höhere Zusatzbeiträge zu +++

Die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) rechnen für die kommenden Jahre mit einem deutlichen Anstieg der Zusatzbeiträge. Der Zusatzbeitrag der Arbeitnehmer werde bis zum Jahr 2019 voraussichtlich auf durchschnittlich 1,8 Prozent steigen, teilte die Vorstandsvorsitzende des GKV-Bundesverbandes, Doris Pfeiffer, am Donnerstag mit. Die Ausgaben der Krankenkassen würden weit stärker als die Einnahmen steigen.

Im vergangenen Jahr hatte der GKV Spitzenverband einen Anstieg der Zusatzbeiträge auf 1,4 bis 1,8 Prozent prognostiziert, nun hält der Verband das obere Ende der Bandbreite für realistisch. Bei den gesetzlichen Krankenkassen wird nur ein allgemeiner Beitragssatz von 14,6 Prozent je zur Hälfte von Arbeitnehmern und Arbeitgebern finanziert. Darüber hinausgehende Kosten müssen die Versicherten in Form von Zusatzbeiträgen alleine tragen, die derzeit bei im Schnitt 1,1 Prozent liegen.

+++ 17.54 Uhr: Bayer erhöht Angebot für Monsanto +++

Bayer hat sein Übernahmeangebot für den US-Konzern Monsanto erhöht. Statt 122 US-Dollar will der Dax-Konzern nun 125 US-Dollar pro Aktie zahlen, wie er am Donnerstag in Leverkusen mitteilte.

+++ 17.04 Uhr: Marine und Feuerwehr bergen über 450 Leichen von Flüchtlingsboot +++

Italienische Feuerwehrleute und Marineangehörige haben ihren Einsatz zur Bergung hunderter Toter von einem vor mehr als einem Jahr gesunkenen Flüchtlingsboot am Donnerstag abgeschlossen. Wie die Marine mitteilte, wurden auf Sizilien die sterblichen Überreste von 458 Menschen geborgen. Dazu kommen nach Angaben des Marineoffiziers Nicola De Felice weitere 217 Todesopfer, die bereits früher geborgen worden waren. Ein an den Bergungsarbeiten beteiligter Feuerwehrmann berichtete, im Frachtraum hätten sich auf einem Quadratmeter fünf Leichen befunden.

Der als Flüchtlingsboot dienende Fischkutter war in der Nacht zum 19. April 2015 im Mittelmeer beim Zusammenstoß mit einem Frachter gesunken, dessen Besatzung den Flüchtlingen eigentlich helfen wollte. Von den etwa 800 Flüchtlingen, die bei der Abfahrt in Libyen an Bord waren, überlebten nur 28. Einige Leichen werden vermutlich nie gefunden.

+++ 17.03 Uhr: Amazon erwägt Aufstellung eigener Packstationen +++

Der Onlineriese Amazon prüft die Einrichtung eigener Packstationen in Deutschland. Solche Schließfachsysteme zur Paketabholung durch Kunden könne es zunächst in München und Berlin geben, sagte der Chef der Amazon-Logistiksparte in Deutschland, Bernd Schwenger, der "Wirtschaftswoche". "Wir werden bald darüber entscheiden, ob wir die Amazon Locker auch unseren deutschen Kunden anbieten." Es gebe dazu bereits Gespräche mit den Lieferpartnern.

Laut Schwenger testet Amazon derzeit das System in seinen Büros und Logistikzentren. Dort können Mitarbeiter die Packstationen nutzen. Mit der Aufstellung öffentlicher Paketfächer würde Amazon in Konkurrenz zur Deutschen Post treten, deren Logistiksparte DHL bereits 2750 Packstationen in Deutschland betreibt. Amazon arbeitet mit DHL und anderen Paketzustellern zusammen, bringt in Teilen von Berlin und München aber auch selbst Produkte zu den Kunden.

+++ 13.37 Uhr: IS-Miliz bestätigt Tod ihres Militärchefs +++

Der IS hat den Tod ihres Militärchefs Omar al-Schischani bestätigt und damit einen weiteren Rückschlag im Irak eingeräumt. Der Kommandeur mit dem charakteristischen langen roten Bart sei bei der Verteidigung der IS-Hochburg Mossul gegen Armeeeinheiten ums Leben gekommen, berichtete die IS-Nachrichtenagentur Amak unter Berufung auf eine "Militärquelle". Das US-Verteidigungsministerium hatte den Tod Schischanis bereits im März gemeldet.

Nach Angaben der IS-Agentur Amak wurde Schischani nahe der irakischen Ortschaft Scharkat bei Mossul getötet. Ein Todesdatum nannte die Agentur nicht. Die Stadt Mossul wird vom IS gehalten, allerdings bemühen sich irakische Streitkräfte seit Monaten um eine Rückeroberung.

+++ 13.19 Uhr: Bahn will mit Körperkameras Sicherheit erhöhen +++

Die Deutsche Bahn erprobt in Berliner Bahnhöfen den Einsatz von Videokameras am Körper der Sicherheitsleute. Sie erhofft sich davon vor allem Abschreckung in Konfliktsituationen, sagte der Sicherheitschef des Unternehmens, Hans-Hilmar Rischke, in Berlin. Die kleinen Monitore sind wie die Kameras auf der Brust der Bahnmitarbeiter angebracht. Ein Angreifer müsse "sich auf dem Bildschirm selbst sehen", erklärte Rischke die Wirkung. 

Der Test ist bis zum Jahresende an den Stationen Ostbahnhof, Alexanderplatz und Zoologischer Garten geplant. Insgesamt werden sechs sogenannte Bodycams eingesetzt, drei bei der Bahn und drei bei der Bundespolizei, die schon seit Jahresanfang Erfahrungen mit den Bodycams sammelt. "Der abschreckende Effekt wird erreicht", sagte der Präsident der Bundespolizeidirektion Berlin, Thomas Striethörster. Kein einziger Beamter mit Kamera sei bisher attackiert worden.

+++ 13.12 Uhr: Fall Niklas: Ermittler sehen Tatverdacht gegen 20-Jährigen erhärtet +++

Zweieinhalb Monate nach dem Tod des 17-jährigen Niklas in Bonn erhärtet sich aus Sicht der Ermittler der Verdacht gegen den mutmaßlichen Haupttäter. Anhand von Indizien sei das Alibi des 20-Jährigen weiter entkräftet worden, sagte Oberstaatsanwalt Robin Faßbender.

Der Verdächtige hatte angegeben, zur Tatzeit an einer Tankstelle in Bonn-Mehlem ein Getränk und Zigaretten gekauft zu haben. Laut Kassensystem seien diese Waren jedoch erst eine Stunde nach dem tödlichen Angriff auf Niklas über die Theke gegangen, sagte Faßbender. Die Videoaufnahmen aus der Tatnacht sind mittlerweile gelöscht, sodass die Ermittler auf die Daten der Kasse zurückgreifen müssen. 

Der Oberstaatsanwalt bestätigte zudem, dass in der Wohnung des 20-Jährigen eine Jacke mit Blutspuren von Niklas gefunden wurde. Zuvor hatte der WDR über die Ermittlungsdetails berichtet.

+++ 12.57 Uhr: WWF setzt nach Wolfstötung Belohnung aus +++

Nach der Tötung eines Wolfes in Sachsen haben Naturschützer eine Belohnung von 25.000 Euro auf die Ergreifung der Täter ausgesetzt. Zugleich forderte die Umweltorganisation WWF eine intensive Strafverfolgung. In den vergangenen Jahren seien in Deutschland nachweislich achtzehn Wölfe illegal getötet worden, erklärte WWF-Wildtierexperte Moritz Klose in Berlin. Hinzu kämen getötete oder auf mysteriöse Weise verschollene Luchse sowie unzählige gewilderte Greifvögel. "Deutschland hat ein Wilderei-Problem. Immer wieder werden bedrohte und geschützte Tiere illegal getötet." Das sei eines modernen Rechtsstaats unwürdig.

Die tote Wölfin war am vergangenen Samstag in einem Wald bei Biehain im Landkreis Görlitz gefunden worden. Nach ersten Erkenntnissen wurde das Tier erschossen. Nach einer Statistik des Kontaktbüros Wolfsregion Lausitz wurden damit seit 2009 in Sachsen acht illegal getötete Wölfe gefunden. In sieben Fällen waren die Tiere erschossen worden, ein Wolf wurde mit einem Auto gejagt und vorsätzlich überfahren.

+++ 12.25 Uhr: Chinese wegen Cyberspionage in den USA zu Haftstrafe verurteilt +++

Wegen Cyberspionage bei US-Rüstungsfirmen ist ein Chinese zu drei Jahre und zehn Monaten Haft verurteilt worden. Der 51-jährige Su Bin muss außerdem 10.000 Dollar (9000 Euro) Strafe zahlen, wie ein Gericht in Los Angeles entschied. Su hatte im März zugegeben, dass er sich gemeinsam mit zwei chinesischen Militärs geheime Dokumente verschafft und diese nach China übermittelt hatte.

Gerichtsunterlagen zufolge gelang es den drei chinesischen Spionen, sensible Informationen von den Rüstungsfirmen zu erbeuten. Su, auch unter den Namen Stephen Su und Stephen Subin bekannt, hatte nach eigenen Angaben unter anderem versucht, via Internet beim US-Konzern Boeing Baupläne für Kampfjets und militärische Transportflieger zu stehlen. 

+++ 12.05: EU-Wettbewerbshüter nehmen Googles Online-Werbung ins Visier +++

Die EU-Kommission weitet ihr Wettbewerbsverfahren gegen den Internet-Riesen Google aus. Konkrete Vorwürfe gibt es nun auch im Anzeigengeschäft, wie die Brüsseler Behörde am Donnerstag mitteilte. Das ist die zentrale Einnahmenquelle von Google sowie des Mutterkonzerns Alphabet.

+++ 11.57 Uhr: Haschisch-Plantage mit 240 Pflanzen in Griechenland entdeckt  +++

Zum dritten Mal binnen weniger Tage haben Fahnder der griechischen Polizei eine Cannabis-Plantage entdeckt. Diesmal wurden rund 240 Pflanzen entwurzelt. Die Plantage sei in der Nähe der südgriechischen Hafenstadt Kalamata entdeckt worden, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Nach den Besitzern der Plantage werde gesucht, aber bislang fehle von ihnen jede Spur, hieß es. In den vergangenen zehn Tagen waren an der albanisch-griechischen Grenze sowie in Mittelgriechenland nahe Delphi zwei weitere Plantagen mit jeweils 3000 und 700 Pflanzen entdeckt worden. Südalbanien, die Halbinsel Peloponnes und Mittelgriechenland sowie Kreta gelten als die Gebiete mit der größten Cannabis-Produktion in Europa.

+++ 11.43 Uhr: Spielende Jugendliche finden Sack mit zerstückelter Leiche am Kölner Rheinufer +++

Spielende Jugendliche haben am Kölner Rheinufer eine zerstückelte Leiche in einem Plastiksack entdeckt. Es handle sich um einen männlichen Torso, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag in der nordrhein-westfälischen Stadt mit. Kopf, Arme und Beine fehlten demnach. Rechtsmediziner sollten den Torso untersuchen. Todesursache und Identität waren unklar.
Ersten Erkenntnissen der Ermittler zufolge wurde der verschlossene Sack wahrscheinlich angespült. Zwei Jugendliche im Alter von zwölf und 14 Jahren hatten ihn am Mittwoch nahe der Zoobrücke im Stadtgebiet entdeckt. Nachdem sie ihn geöffnet hatten, riefen sie die Polizei. Eine Mordkommission nahm die Ermittlungen auf, die Kinder werden betreut.

+++ 11.33 Uhr: Nach Tod von Sechsjährigem nahe Ulm Vater des Kinds festgenommen +++

Nach dem Tod eines sechsjährigen Jungen in Baden-Württemberg ist dessen Vater vorläufig festgenommen worden. Zeugen hatten in dem Ort Munderkingen den Jungen und den 42-Jährigen am Mittwochabend durch ein Fenster reglos auf einem Bett liegen sehen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft Ulm am Donnerstag mitteilten. Der Sechsjährige war demnach tot, sein Vater lebte. Im Zimmer fanden die Beamten auch einen Holzkohlegrill. Wegen des Verdachts auf eine Vergiftung wurde der 42-jährige Mann ins Krankenhaus gebracht. Er wurde schließlich vorläufig festgenommen. Der Mann wird laut Polizei und Staatsanwaltschaft verdächtigt, für den Tod seines Sohns verantwortlich zu sein. Genauere Angaben machten die Behörden zunächst nicht.

+++ 11.25 Uhr: 30 neue Hinweise zum Fall Peggy während "Aktenzeichen XY" +++

Im Fall Peggy sind während der Ausstrahlung von "Aktenzeichen XY ... ungelöst" am Mittwochabend im ZDF 30 Hinweise eingegangen. Dies teilte der Sender am Donnerstag mit. Davon seien "einige überprüfenswert", sagte Soko-Chef Uwe Ebner. Wie viele Hinweise es insgesamt seien, sei noch unklar, sagte Polizeisprecher Jürgen Stadter. Bislang habe man nur einen Zwischenstand. Die Ermittler hatten sich von der erneuten Darstellung des Falls in der Sendung nochmals Hinweise aus der Bevölkerung erhofft - vor allem zum Fundort des Skeletts, einem Waldstück im Grenzgebiet zwischen Thüringen und Oberfranken. Die Kripo hofft, dass sich Spaziergänger, Sportler oder Waldarbeiter, die am 7. Mai 2001 in der Nähe waren, an verdächtige Menschen oder Fahrzeuge erinnern.

+++ 11.21 Uhr: Krankenkassen sagen spürbar steigende Beiträge voraus +++

Gesetzlich Krankenversicherten drohen in den kommenden Jahren spürbar höhere Beiträge. "Wir haben die Realität, dass es auch in den nächsten Jahren steigende Zusatzbeiträge geben wird", sagte die Vorsitzende des Kassen-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer, am Donnerstag bei einer Veranstaltung nahe Berlin. Für 2019 sagte Pfeiffer einen Zusatzbeitrag von voraussichtlich 1,8 Prozent im Durchschnitt voraus. Er liegt heute bei 1,08 Prozent. Den Zusatzbeitrag müssen die 54 Millionen Kassen-Mitglieder alleine zahlen. Er kommt zum allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent dazu, den sich die Arbeitnehmer und Arbeitgeber teilen. 

+++ 11.17 Uhr: Bluttat in Kanzlei - Anwalt ließ mutmaßlichen Täter ins Haus +++

Der Anwalt, der Anfang der Woche in Stuttgart erschossen wurde, hat den mutmaßlichen Täter zuvor selbst ins Haus gelassen. Der mit einer Pistole bewaffnete 69-Jährige habe mit Einverständnis des 75 Jahre alten Juristen und dessen Ehefrau die Kanzlei im Stuttgarter Osten betreten, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Was sich anschließend in der Villa abgespielt hatte, ist jedoch weiter unklar. Als ein Spezialeinsatzkommando am Montagabend das Gebäude stürmte, fanden die Beamten beide Männer tot im Keller. Die Ermittler vermuten, dass der 69-Jährige den Anwalt erschossen und dann Suizid begangen hat.

+++ 10.28 Uhr: Weniger Schadenersatz für Hundehalter bei Biss durch fremden Hund +++

Werden Hundehalter beim Gassigehen von einem fremden Hund gebissen, haben sie keinen vollen Anspruch auf Entschädigung und Schmerzensgeld. Sie müssen sich die "typische Tiergefahr", die von ihrem Hund ausgeht, mindernd anrechnen lassen, wie der Bundesgerichtshof (BGH) entschied. Im Ausgangsfall ging ein Mann mit seinem angeleinten Labradormischling abends spazieren. Sein Hund wurde dann von einem Golden Retriever angefallen, der von einem Grundstück ausgebrochen war. Bei dem Kampf zwischen den Hunden wurde der Mann von dem fremden Hund blutig gebissen. Das Landgericht billigte ihm rund 3600 Euro an Schadenersatz und Schmerzensgeld zu. Das Oberlandesgericht reduziert diesen Betrag später um 1100 Euro.

+++ 10.17 Uhr: Bundesverfassungsgericht befasst sich erneut mit Erbschaftsteuer +++

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe befasst sich erneut mit der Erbschaftsteuer. Die vom Gericht gesetzte Frist an den Gesetzgeber für eine Neuregelung war Ende Juni ohne Ergebnis abgelaufen. Daher werde sich der Erste Senat nach der Sommerpause Ende September erneut mit der Steuer befassen, teilte das Gericht am Donnerstag mit. 

+++ 9.47 Uhr: Malu Dreyer übersteht Misstrauensantrag +++

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat den Misstrauensantrag der CDU wegen des geplatzten Verkaufs des Flughafens Hahn überstanden. Die SPD-Politikerin erhielt am Donnerstag im Landtag 52 Stimmen, so viele Abgeordnete hat die Koalition aus SPD, FDP und Grünen. Die CDU-Opposition hatte die Abstimmung im Landtag beantragt, nachdem der Verkauf des Flughafens an eine dubiose chinesische Firma gescheitert war. Die CDU sieht deswegen das Vertrauen in die Regierungschefin beschädigt. Der Verkauf an die Shanghai Yiqian Trading war wegen eines mutmaßlich falschen Bankbelegs und einer fehlenden Zahlung gestoppt worden.

+++ 9.21 Uhr: Zuwanderung nach Deutschland so hoch wie nie +++

Noch nie sind so viele Menschen nach Deutschland gekommen wie 2015. Mehr als 2,1 Millionen Menschen zog es in die Bundesrepublik, das waren 46 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Darunter sind viele Flüchtlinge, aber auch Arbeitsmigranten aus dem EU-Ausland. Der Wanderungsüberschuss - Einwanderung minus Auswanderung - erreichte mit gut 1,1 Millionen ebenfalls den höchsten Stand seit der Gründung der Bundesrepublik. Die Zahl der Auswanderer stieg auch auf einen Rekord: 998.000 Menschen kehrten Deutschland den Rücken, neun Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Die meisten Menschen kamen aus Syrien (326.000), gefolgt von Rumänien (212.000) und Polen (190.000).

+++ 8.30 Uhr: VW blitzt mit Rückrufplan in den USA ab +++

Die kalifornische Umweltbehörde (Carb) hat den Rückrufplan von Volkswagen für rund 16.000 Drei-Liter-Diesel-Fahrzeuge als unzureichend abgelehnt. In einem Brief an den Autohersteller heißt es, der Plan sei unvollständig und weit davon entfernt, die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Die Einigung mit den US-Behörden auf Entschädigungszahlungen in Höhe von insgesamt 15 Milliarden Dollar (13,3 Milliarden Euro) ist davon nicht betroffen - hier geht es um rund 480.000 Zwei-Liter-Diesel. Die Carb will nun zusammen mit der Bundesumweltbehörde EPA ihre Gespräche mit VW über eine "annehmbare" und legale technische Lösung fortsetzen, um den zu hohen Ausstoß von Stickoxiden "komplett" zu reduzieren. Die Drei-Liter-Diesel stoßen nach Angaben der US-Behörden bis zu 40 Mal mehr Stickstoff aus als in den USA erlaubt.

+++ 8.30 Uhr: Merkel lädt May nach Deutschland ein - und sagt nichts zu Johnson +++

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die neue britische Premierministerin Theresa May nach Deutschland eingeladen. Sie habe die Einladung am Mittwochabend bei einem Telefonat mit May ausgesprochen, sagte Merkel in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek. "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Theresa May." Die Ernennung von Boris Johnson zum britischen Außenminister wollte die Kanzlerin nicht kommentieren. Johnson ist einer der wichtigsten Befürworter des EU-Austritts Großbritanniens.

+++ 5:08 Uhr: Hassprediger muss für 20 Jahre ins Gefängnis +++

Ein österreichisches Gericht hat einen muslimischen Prediger wegen Rekrutierung für den IS zu 20 Jahren Haft verurteilt. Das Straflandesgericht Graz befand den 34 Jahre alten gebürtigen Bosnier in einem am Mittwochabend verkündeten Urteil für schuldig, einer terroristischen Vereinigung angehört und andere zu Terrorakten angestiftet zu haben. Die Anklage hatte ihn als Schlüssel-Figur der IS-Propaganda in Österreich eingestuft. Der charismatisch auftretende Prediger Mirsad O. soll unter dem Namen "Ebu Tejma" auch in Süddeutschland und in seiner bosnischen Heimat aufgetreten sein. Ihm wurde in Österreich zur Last gelegt, Dutzende junger Männer einer regelrechten Gehirnwäsche unterzogen zu haben, um sie für den gewaltsamen Dschihad zu rekrutieren. Mehrere von ihnen hatten sich dann dem Kampf des IS in Syrien angeschlossen.

dho/DPA/AFP

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