Ein Drittel Pakistans steht durch die ungewohnt heftigen Monsun-Regenfälle in diesem Jahr mittlerweile unter Wasser. Das entspricht einer Fläche von mehr als 265.000 Quadratkilometern. Nur mal zum Vergleich: Die gesamte Fläche Deutschlands beträgt etwas weniger als 360.000 Quadratkilometer. Deutlich mehr als 1000 Menschen haben in den Fluten bereits ihr Leben verloren, unzählige mehr ihr Heim. Jeder siebte der 220 Millionen in Pakistan lebenden Menschen ist mittlerweile von der Hochwasserkatastrophe betroffen, wie die Behörden des Landes angeben.
Was die blanken Zahlen andeuten, zeigen Bilder aus dem All eindrücklich auf: das Ausmaß der Katastrophe. Satellitenbetreiber Maxar stellte auf Anfrage Aufnahmen aus dem All zur Verfügung. Die Fotos zeigen, wie ein Land buchstäblich versinkt.
Pakistan: Satellitenbilder zeigen die Katastrophe
Das untenstehende Bild zeigt die Ortschaft Gudpur südwestlich von Dera Ghazi Khan in der Provinz Punjab. Straßen und Felder sind quasi nicht mehr unterscheidbar zu erkennen. Bäume und Häuser ragen heraus und dienen als einzige verbliebene Orientierungspunkte in einer weggewischten Landschaft.
Bewegen Sie den Schieberegler, um die Unterschiede zu sehen:
Auf dem zweiten Bild ist der Fluss Indus zu sehen. Pakistans größter Fluss ist weit über seine Ufer getreten und hat anliegende Dörfer, Siedlungen und Felder überschwemmt.
Das dritte Bild zeigt ein Dorf im Distrikt Rajanpur in der Punjab-Provinz. Auch dort haben die Fluten das Landschaftsbild komplett verändert.
Die Grafiken mit den Schiebereglern legen jeweils zwei Aufnahmen übereinander. Die aktuellen Aufnahmen sind zwischen dem 28. und dem 31. August entstanden, die Vergleichsbilder im Frühjahr dieses Jahres.
Die obenstehende Bildgalerie zeigt die unmittelbaren Auswirkungen des Hochwassers auf die Menschen, die versuchen, sich und ihre Habseligkeiten vor den Fluten zu retten. Laut Berichten vor Ort kletterten sie in manchen Regionen auf Eisenbahnbrücken und andere erhöhte Punkte, um sich vor dem allgegenwärtigen Wasser zu retten. Klimaministerin Sherry Rehman nannte ihr Land einen "vollgesogenen Schwamm".

Die pakistanische Regierung setzt alle verfügbaren Mittel ein, um den Menschen zur Hilfe zu kommen. Die Führung des Landes hat zudem nach internationaler Hilfe gerufen. "Insbesondere die Industriestaaten sollten Entwicklungsländer wie Pakistan nicht dem Klimawandel ausliefern", schrieb Regierungschef Shehbaz Sharif auf Twitter. Obwohl sein Land weniger als ein Prozent der weltweiten klimaschädlichen CO2-Emissionen ausstoße, befinde es sich unter den Staaten, die den Folgen des Klimawandels am stärksten ausgesetzt seien, so Sharif.
Quellen: Maxar, Twitter, Agenturen
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