Ein Lastwagen mit 30 Tonnen beschlagnahmten venezolanischen Banknoten ist in Paraguay von der Straße abgekommen und umgestürzt. Lokalen Medienberichten zufolge geschah der Unfall am Mittwoch (Ortszeit) bei der Stadt San Estanislao. Der Lastwagen war auf dem Weg zur Zentralbank in der Hauptstadt Ascunción. Die Bolívar-Noten waren zuvor am Dienstag in Salto del Guairá im Osten des Landes an der Grenze zu Brasilien beschlagnahmt worden, wie es weiter hieß.
Im Zusammenhang mit dem Fall sei ein Verdächtiger festgenommen worden. Gegen ihn werde unter anderem wegen des Verdachts der Geldwäsche ermittelt. Die Staatsanwaltschaft arbeite auch mit Drogenfahndern zusammen. Es ist unklar, warum das wegen der Inflation in Venezuela eigentlich fast wertlose Geld so aufwendig bis nach Paraguay transportiert wurde. Wie viel das Geld wert sei, konnte ein von der Zeitung "ABC" zitiertes Geldwechselinstitut nicht sagen.
Venezuela ist das Land mit der höchsten Inflation weltweit, täglich verändert sich der Kurs. Im Januar wurden größere Scheine eingeführt, mit dem 20.000 Bolívares-Schein als größter Einheit. Bisher war der 100er der größte. Größere Rechnungen, zum Beispiel in Hotels, werden mit Tüten voller Geld bezahlt. Wegen der Inflation können in dem stark importabhängigen Land kaum noch Lebensmittel und Medikamente aus dem Ausland bezahlt werden, da es an Devisen mangelt. Lange Schlangen vor Supermärkten sowie Schwarzmarktgeschäfte sind Alltag.