Es ist eine Mischung aus Frust, Wut und Angst vor den Folgen, die im niederländischen Leiden in der letzten Woche immer wieder Proteste gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße trieb. Mehrfach endeten die Demonstrationen auch in gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei. Am Freitag konnten die Beamten die Eskalation aber verhindern.
Dabei reagierten die Beamten clever auf eine Masche der Protestierenden, berichtet die "NL Times". Demnach hatten sich die gewaltbereiten Demonstranten über Social Media und über Whatsapp zu weiteren Ausschreitungen verbreitet. Dabei bedienten sie sich eines Code-Begriffs – und sprachen davon, dass man "Kaffeetrinken" gehen wolle. Die Polizei reagierte darauf: In den Bezirken mit der größten Gefahr von Ausschreitungen wartete bereits die Polizei auf die Demonstranten. Und hatte kannenweise Tee und Kaffee im Gepäck.
Kaffee statt Krawallen
"Wir lieben Kaffee, darum sind wir auch am verabredeten Platz aufgetaucht, mit einigen lokalen Polizeibeamten, dem Bürgermeister und unserem Team-Chef", erklärte ein Polizeisprecher der Seite. "Und natürlich haben wir auch einige Kannen Kaffee und Tee mitgebracht." Man habe sich davon eine Beruhigung der angespannten Stimmung erhofft. "Wir wollen mit den Bürgern sprechen. Und wir wollen natürlich die schöne Stadt vor Schäden durch die Demonstrationen und Ausschreitungen schützen."
Tatsächlich scheint das Signal angekommen zu sein. "Es kamen eine Menge Besucher, aber der Abend blieb friedlich", so die Polizei. Am Ende sei nur ein einziger Mann verhaftet worden. Dem 19-Jährigen wird der Versuch vorgeworfen, gewalttätige Ausschreitungen angezettelt zu haben.
Die Proteste in den Niederlanden setzen sich aus einer sehr vielfältigen Gruppe von Menschen zusammen, die aus unterschiedlichsten Gründen gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße gehen. Von Impfgegnern, über Hippies bis zu rechtsradikalen und Fußball-Hooligans sind eigentlich grundverschiedene Gruppen vereint. Die Proteste sind in den ganzen Niederlanden immer wieder in gewaltsame Ausschreitungen gekippt. In der nahe der deutschen Grenze gelegenen Provinz Limburg musste die örtliche Polizei sogar von der Militärpolizei unterstützt werden. In Amsterdam und Eindhoven kam es zum Einsatz von Wasserwerfern.
Quelle: NL Times