Schiffsunglück vor Fehmarn Fähre brennt noch immer lichterloh

Noch ist völlig unklar, wodurch die Explosion auf der Fähre "Lisco Gloria" ausgelöst wurde. Hinweise auf einen Anschlag gebe es allerdings keine, so ein Sprecher des Havariekommandos am Samstagvormitttag.

Eine Passagier- und Autofähre mit über 200 Menschen an Bord ist auf der Ostsee in Brand geraten. Das Schiff sei von Kiel nach Litauen unterwegs gewesen, als sich gegen Mitternacht auf dem Oberdeck eine Explosion ereignet habe, teilte das Havariekommando Cuxhaven in der Nacht zum Samstag mit. Sämtliche Passagiere und die Besatzung konnten gerettet werden, drei Verletzte mussten mit Hubschraubern ausgeflogen werden.

Bei dem Schiff handelt es sich um die 200 Meter lange Auto- und Personenfähre "Lisco Gloria", die unter litauischer Flagge fährt. Das Unglück ereignete sich auf der Fahrt ins litauische Klaipeda nordwestlich der Insel Fehmarn. Die Passagiere und Besatzungsmitglieder konnten nach dem nächtlichen Brand alle auf einer anderen Fähre in Sicherheit gebracht werden, wie ein Sprecher des Havariekommandos des Bundes und der Küstenländer sagte. Nach vorläufigem Stand gebe es 21 leicht Verletzte und drei Menschen, die mit dem Verdacht auf Rauchvergiftung per Hubschrauber in Krankenhäuser geflogen werden mussten. Lebensgefahr bestehe bei keinem.

Die übrigen Passagiere seien am Morgen per Schiff wieder in Kiel eingetroffen, sagte der Sprecher. Sie würden ärztlich und psychologisch betreut. Die Ursache der Explosion sie unterdessen weiter unklar. Diese aufzuklären, werde wahrscheinlich noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Es werde wie bei solchen Fällen üblich "in alle Richtungen ermittelt", auf einen Anschlag gebe es derzeit aber "überhaupt keine Hinweise".

Der Brand auf der "Lisco Gloria" konnte auch bis zum frühen Vormittag nicht gelöscht werden. "Das wird sich noch hinziehen, das Schiff brennt licherloh", sagte der Sprecher. Die Fähre habe etwas Schlagseite bekommen, sei aber in einer stabilen Lage. Es befinde sich jetzt in dänischen Gewässern. Brandbekämpfungseinheiten seien vor Ort. Das Havariekommando hatte die Zahl der Menschen an Bord der "Lisco Gloria" in der Nacht zunächst mit mehr als 300 angegeben, diese dann aber nach unten korrigiert.

AFP
AFP

PRODUKTE & TIPPS