Bei einem Felssturz auf die Gotthardautobahn sind am Mittwochmorgen in der Schweiz zwei Menschen ums Leben gekommen. Bei den Toten handele es sich um ein Ehepaar aus Baden-Württemberg, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. Mehrere Fahrzeuge waren von dem Steinschlag betroffen, wie die Kantonspolizei Uri bekannt gab. Die Autobahn A2 wurde bis auf weiteres gesperrt. Die Polizei erwartete eine Sperrung für den ganzen Mittwoch. Der Gotthardstraßentunnel in Richtung Norden wurde am Südportal in Airolo gesperrt. In Fahrtrichtung Süden wurde der Verkehr von der Polizei im Urner Unterland gestoppt.
Die Felsmassen gingen um etwa 6.45 Uhr im Bereich der Güetligalerie auf dem Gemeindegebiet von Gurtnellen auf die Autobahn A2 nieder, wie die Polizei bekannt gab. Weitere Personen kamen nicht zu Schaden. Rettungs- und Räumkräfte waren im Großeinsatz. Vor dem verlängerten Pfingstwochenende rechnete die Polizei mit einem besonders starken Verkehrsaufkommen in Richtung Süden. Den Autofahrern wurde empfohlen, die San-Bernardino-Route zu benutzen.
Nicht der erste Steinschlag
Auf der Nordzufahrt zum Gotthardstraßentunnel ist es in den vergangenen Jahren schon mehrmals zu Steinschlägen gekommen. Letztes Jahr waren am 21. März in der Karwoche ebenfalls bei Gurtnellen zwei große Felsbrocken auf die Autobahn gestürzt. Die Blöcke von je fünf Kubikmetern Größe hatten die Schutznetze durchschlagen und waren auf beiden Fahrbahnen zum Stillstand gekommen. Ein Personenwagen und ein Lastwagen fuhren auf die Felsblöcke auf, die Fahrer blieben unverletzt.
Bereits Ende April 2003 hatte bei Gurtnellen ein großer Felsbrocken eine Lawinengalerie durchschlagen. Nach dem letzten Steinschlag vor Ostern 2005 war die Stelle von Geologen beobachtet worden. Die Sicherheitsvorkehrungen würden ständig den neuesten Erkenntnissen angepasst, sagte Kantonsingenieur Peter Püntener damals. Letzte Sicherheit gebe es in dem steilen Gelände jedoch nicht.