In Potsdam startet der Revisionsprozess im Fall Silvio S. Das Gutachten über den verurteilten Kindermörder liegt dem stern vollständig vor. Auf 82 Seiten erlaubt es tiefe Einblicke in den Charakter und in die Seele des Mannes aus Kaltenborn.
Prozess in Potsdam Silvio S. – Auszüge aus dem psychologischen Gutachten eines Kindermörders

© DPA
Revisionsprozess in Potsdam – die Frage, die geklärt werden soll:
Darf der zu lebenslanger Haft verurteilte Kindermörder Silvio S. je wieder in Freiheit kommen?
Dem stern liegt das 82-seitige psychiatrische Gutachten über den Täter vor.
"Bereits im ersten Eindruck fällt Herr S. durch seine schlaffe Körperhaltung und das mäßig gepflegte Erscheinungsbild auf. (...) Während der Untersuchung suchte und hielt er kaum Blickkontakt und wenn es gelang, strahlte er eine infantil wirkende Hilflosigkeit und Bedürftigkeit aus (...) Seine Hände zitterten über den gesamten Zeitraum hinweg."
"Auf Nachfrage wurde bestätigt, dass er über die gesamte Schulzeit hinweg ein Außenseiter gewesen sei und er sich auch als Außenseiter gefühlt habe."
Gerichtspsychologe Matthias Lammel führt aus, dass S. sich eine Freundin gewünscht habe.
"Er habe aber nicht gewusst, wie so etwas zustande zu bringen sei. Davor habe er 'viel zu viel Angst' (...) Ein sexuelles Interesse an Kindern habe er nie gehabt. Er habe auch nie Kindersendungen angesehen, um sich sexuell zu stimulieren."
„Ich brauche viel Liebe, bekomme sie aber nicht.“
Nun soll geprüft werden, ob bei Silvio S. eine "fest eingewurzelte Neigung zur Begehung von Straftaten" vorliege.
Darf der zu lebenslanger Haft verurteilte Kindermörder Silvio S. je wieder in Freiheit kommen?
Dem stern liegt das 82-seitige psychiatrische Gutachten über den Täter vor.
"Bereits im ersten Eindruck fällt Herr S. durch seine schlaffe Körperhaltung und das mäßig gepflegte Erscheinungsbild auf. (...) Während der Untersuchung suchte und hielt er kaum Blickkontakt und wenn es gelang, strahlte er eine infantil wirkende Hilflosigkeit und Bedürftigkeit aus (...) Seine Hände zitterten über den gesamten Zeitraum hinweg."
"Auf Nachfrage wurde bestätigt, dass er über die gesamte Schulzeit hinweg ein Außenseiter gewesen sei und er sich auch als Außenseiter gefühlt habe."
Gerichtspsychologe Matthias Lammel führt aus, dass S. sich eine Freundin gewünscht habe.
"Er habe aber nicht gewusst, wie so etwas zustande zu bringen sei. Davor habe er 'viel zu viel Angst' (...) Ein sexuelles Interesse an Kindern habe er nie gehabt. Er habe auch nie Kindersendungen angesehen, um sich sexuell zu stimulieren."
„Ich brauche viel Liebe, bekomme sie aber nicht.“
Nun soll geprüft werden, ob bei Silvio S. eine "fest eingewurzelte Neigung zur Begehung von Straftaten" vorliege.