Charité und Vivantes Brand und Explosion an Kliniken in Berlin: Staatsschutz ermittelt

Schwarze Brandspuren am Eingangsbereich eines Gebäudes der Berliner Charité zeugen von dem mutmaßlichen Übergriff
Schwarze Brandspuren am Eingangsbereich eines Gebäudes der Berliner Charité zeugen von dem mutmaßlichen Übergriff
© Sebastian Gollnow
Zwei Krebskliniken in Berlin sollen von Extremisten attackiert worden sein. Die Ermittler vermuten einen politischen Hintergrund. Trotzdem bleiben viele Fragen offen.

An zwei großen Berliner Krankenhäusern ist es zu einer möglicherweise politisch motivierten Brandstiftung und einer Explosion durch Pyrotechnik gekommen. In beiden Fällen waren Klinikbereiche zur Krebsbehandlung mit Bestrahlungen betroffen.

An dem großen Krankenhaus in Berlin-Neukölln kam es zu einer Detonation, die viel Schaden anrichtete. An der Uniklinik Charité in Berlin-Mitte wurde an einem Gebäude in der Nacht ein Feuer festgestellt, wie eine Polizeisprecherin sagte. Es gebe den Verdacht des Einsatzes von illegaler Pyrotechnik, so die Polizei. Menschen wurden nicht verletzt. Die Zeitung "B.Z." hatte berichtet.

Ermittelt wird vom Staatsschutz im LKA, der für Taten von politischen Extremisten zuständig ist, und von den Experten für Sprengstofftechnik. Warum die Anschläge Krebseinrichtungen zweier Krankenhäuser trafen und welche Hinweise in Richtung politischer Extremismus der Polizei vorlagen, war zunächst unbekannt.

In Berlin-Neukölln ist unter anderem dieses Fenster nach einer Detonation am Vivantes Klinikum kaputt
In Berlin-Neukölln ist unter anderem dieses Fenster nach einer Detonation am Vivantes Klinikum kaputt
© Michael Ukas / DPA

Vorfälle beeinträchtigen Klinikbetrieb in Berlin nicht

Der Krankenhauskonzern Vivantes bestätigte, dass erheblicher Sachschaden am Eingang zur Strahlentherapie entstand. "Es sind Fensterscheiben und eine Tür beschädigt worden", sagte ein Sprecher. Der Tresen in der Anmeldung direkt im Eingangsbereich habe kurzfristig gebrannt. Patienten müssten nun durch eine Nebentür hineingehen. Der Klinikbetrieb laufe ansonsten ungestört.

Die Schäden durch die Explosion lassen an sogenannte Kugelbomben denken. Mehrfach wurden solche größeren Feuerwerkskörper, die in Deutschland für den privaten Gebrauch verboten sind, in Silvesternächten der vergangenen Jahre gezündet. Die Polizei bestätigte das im aktuellen Fall aber zunächst nicht.

An der Uniklinik Charité in Mitte wurde an einem Gebäude des Krebszentrums in der Invalidenstraße in der Nacht ein Feuer festgestellt. Die Charité bestätigte, dass es nachts an einem Eingangsbereich brannte. Dabei seien keine Menschen verletzt worden. Auch der Klinikbetrieb sei davon nicht betroffen, die Versorgung der Patienten laufe uneingeschränkt weiter. Zu sehen waren Brandspuren an einer Fassade und einer Tür.

DPA
cl

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