Strahlenschutz-Experte warnt Todesgefahr für die Helden von Fukushima

Sie versuchen bis zuletzt die Katastrophe einzudämmen und riskieren dabei ihr Leben. Die verbliebenen Arbeiter im havarierten AKW Fukushima seien "Todeskandidaten", sagt der Präsident der Gesellschaft für Strahlenschutz, Sebastian Pflugbeil.

Die letzten verbliebenen Arbeiter im havarierten Atomkraftwerk Fukushima I sind nach Einschätzung des Präsidenten der Gesellschaft für Strahlenschutz "Todeskandidaten". Die gewaltige radioaktive Strahlung sei für sie eine "Katastrophe", die sie wohl früher sterben lasse, sagte Sebastian Pflugbeil der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag. Zugleich kritisierte er deutlich: "Wenn es nötig ist, dass Leute gezielt in den Tod gehen, um die Bevölkerung vor schlimmen Schäden zu bewahren, dann ist das eine schlechte Technologie."

AKW-Betreiber Tepco hatte die Not-Mannschaft am beschädigten Kraftwerk Fukushima I zeitweise auf etwa 50 Arbeiter reduziert - in den Medien werden die Menschen auch "Fukushima 50" genannt. Das Kraftwerk war beim Erdbeben vom Freitag beschädigt worden.

Über die Notfall-Kräfte am Unglücksort sagte Sebastian Pflugbeil weiter: "Da wird keiner mehr aufs Dosimeter gucken. Die machen einfach ihre Arbeit und versuchen irgendwie noch, die Sache einzugrenzen oder zumindest zu verzögern."

DPA
cjf/DPA

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