Sturm über Budapest Tote und viele Verletzte bei Nationalfest

Mehrere hunderttausend Menschen wollten in Budapest das alljährliche Feuerwerk zum Nationalfeiertag sehen, als ein heftiger Sturm losbrach. Dabei kamen drei Menschen ums Leben.

Ein heftiger Sturm hat in Budapest mindestens drei Todesopfer gefordert. Unter den Opfern ist auch ein 12-jähriges Mädchen, das von einem umstürzenden Baum getroffen wurde. Mehrere Menschen wurden noch in den Donaufluten vermisst, nachdem Schiffe im Sturm zusammengestoßen waren. Etwa 250 Menschen wurden nach Angaben der Krankenhäuser verletzt, in der Stadt herrschten Panik und Chaos, wie die ungarische Nachrichtenagentur MIT berichtet.

Krankenhaus dementiert Todesfall

Ein Budapester Krankenhaus dementierte einen gemeldeten Todesfall und widersprach damit früheren Medienberichten, in denen von insgesamt vier Todesopfern die Rede gewesen war. In dem betreffenden Krankenhaus lägen zwei Sturm-Opfer in Lebensgefahr auf der Intensivstation.

Der Sturm, mit Windgeschwindigkeiten von 90 bis 100 Stundenkilometern, riss Bäume um, Dächer wurden mitgerissen. Kinder wurden durch das Gedränge von ihren Eltern getrennt. Große Schäden an Dächern gab es unter anderem auf der Budapester Burg, darunter am Sandor-Palast, dem Amtssitz des Staatspräsidenten Laszlo Solyom.

Der Sturm hatte zu toben begonnen, als sich gerade mehrere hunderttausend Menschen versammelt hatten, um das alljährliche Feuerwerk zum Tag des Staatsgründers, König Stephan des Heiligen, zu sehen. In der Menschenmenge, die vor allem an den Donauufern und auf den Brücken stand, sei Panik ausgebrochen.

Anderthalb Millionen Menschen auf den Straßen

Nach Schätzungen waren anderthalb Millionen Menschen in Budapest auf den Straßen, so viele wie noch nie zuvor aus diesem Anlass. Das Stephans-Fest sei der größte Feiertag der Ungarn. Die Frage, ob das dazugehörige Feuerwerk wegen möglichen Sturms abzusagen sei, hätte die staatlichen Organisatoren der Feier möglicherweise "in ein Dilemma" gestürzt, sagte Demszky.

Der Budapester Oberbürgermeister Gabor Demszky sagte jetzt im ungarischen Sender "Klubradio", es habe eine generelle Sturmvorwarnung seitens der Meteorologen gegeben. Doch sei es vermutlich nicht möglich gewesen, den Sturm im Voraus genau zu lokalisieren.

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