Die Transrapid-Versuchsanlage Emsland erstreckt sich mit einer Länge von 31,8 Kilometern zwischen den Gemeinden Dörpen und Lathen im niedersächsischen Nordwesten Deutschlands nahe der holländischen Grenze. Sie gilt als derzeit größte Testanlage für Magnetschwebefahrzeuge in der Welt. Baubeginn war 1980, der erste Bauabschnitt, die 20 Kilometer lange Nordschleife, wurde 1984 fertig gestellt. Die höchste auf der Versuchsstrecke erreichte Geschwindigkeit betrug 1993 rund 450 Stundenkilometer. Die Teststrecke ist auch als Ausflugsziel beliebt. An vier Tagen in der Woche können Passagiere in der Bahn mitfahren.
Die Magnetschnellbahn Transrapid wäre ohne die Erfindung des aus Nortrup bei Osnabrück stammenden Ingenieurs Hermann Kemper nicht denkbar gewesen. Er baute bereits 1933 eine Schaltung für das Schweben nach dem Prinzip der elektromagnetischen Anziehung. Der Transrapid verfügt über ein berührungsfreies Antriebs- und Bremssystem, "schwebt" also auf der eingleisigen Trasse.
Einzige kommerzielle Transrapidstrecke in China
Der Transrapid wird von den Firmen ThyssenKrupp und Siemens gebaut. In China gibt es derzeit die einzige kommerzielle Transrapidstrecke der Welt, sie verbindet den Flughafen Shanghais mit dem Finanzzentrum der Millionenstadt. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 430 Kilometern pro Stunde überwindet der Transrapid die 30 Kilometer in acht Minuten. Geplant ist eine Verlängerung um 160 Kilometer bis Hangzhou. Im Herbst soll über den Bau einer Flughafen-Anbindung in München entschieden werden.
Die Magnetschwebebahn Transrapid bei einer Testfahrt auf der Versuchsstrecke in Lathen im Emsland (Foto vom 16.05.00). Bei einer Testfahrt im Emsland ist ein Transrapid verunglückt. Der Hochgeschwindigkeitszug war aus bislang unbekannter Ursache mit einer Geschwindigkeit von etwa 200 Kilometern pro Stunde auf einen Werkstattwagen geprallt, wie ein Polizeisprecher sagte.