Waffenlieferungen an die Ukraine sind ein seit Monaten viel diskutiertes Thema, das oft auch die Emotionen hochkochen lässt. Während die Ukrainer auf die Lieferung von Panzern drängen, tun sich die Regierungen oft schwer mit Entscheidungen – nicht zuletzt auch die Bundesregierung um Kanzler Olaf Scholz. Deutlich schneller ging es in Tschechien, wo einfach ein Panzer mit Hilfe einer Spendenkampagne finanziert wurde.
Unterstützer hatten die Website "Waffen für die Ukraine" aufgesetzt. Dort sammelten sie Geld für einen modernisierten T-72-Kampfpanzer. Nur einen Monat brauchte es, um 30 Millionen Kronen zu sammeln – umgerechnet 1,2 Millionen Euro. Insgesamt spendeten mehr als 11.000 Menschen. Wegen des 70. Geburtstags des russischen Präsidenten am Freitag stand die Aktion unter dem Motto "Ein Geschenk für Putin".
Nun wird für Munition für die Ukraine gesammelt
Auch die tschechische Verteidigungsministerin Jana Cernochova würdigte die Kampagne. "Der Ukraine zu helfen – mit so vielen Verbündeten dahinter – ist eine Freude", twitterte sie. "Ich danke den Organisatoren der Sammlung und allen Spendern für ihren Beitrag, ihr Engagement und ihr gutes Herz." In einem Brief an die Organisator:innen schrieb die Politikerin, "der KGB-Agent, Mörder und Gauner Wladimir Putin" verdiene "ein angemessenes Geschenk": "Lass Putin wütend werden!"
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Der Panzer erhielt den Namen "Tomas", nach Tomas Garrigue Masaryk, dem Mitbegründer und ersten Staatspräsidenten der Tschechoslowakei. Die große Spendensumme verbuchten die Organisator:innen als großen Erfolg, das Ende der Fahnenstange soll aber noch nicht erreicht sein: Als nächstes wird Geld für die passende Munition gesammelt, damit der Panzer im Kampfgebiet auch wirkungsvoll eingesetzt werden kann. "Munition ist das, was die Ukrainer jetzt während ihrer erfolgreichen Offensive wirklich brauchen", heißt es auf der Seite. Angepeilt wird eine Summe von 40 Millionen tschechischen Kronen, das sind umgerechnet 1,6 Millionen Euro.

Sehen Sie im Video: Hoffnungsvoll blicken Ukrainer auf Gebietseroberungen im Süden des Landes, gleichzeitig schüren Berichte über einen mutmaßlichen Güterzug mit Atomwaffen die Angst vor einer nuklearen Eskalation. Reporterin Kavita Sharma berichtet aus Kiew von der Stimmung vor Ort.