Es sollte eigentlich ein Abendessen sein, zu dem rund 100 Gäste geladen werden sollten. Am Ende wurde daraus eine riesige Hochzeitsfeier mit rund 400 Leuten. Mit ihrer Aktion hat sich eine pakistanische Düngemittelfirma den Zorn vieler Einheimischer zugezogen. Denn solche Partys sind im Lahore Fort, einer Unesco-Weltkulturerbe-Stätte, verboten.
Nach dem Vorfall wurde ein Mitarbeiter der für das Kulturerbe zuständige Behörde WCLA wegen Nachlässigkeit vom Dienst suspendiert, sagte eine WCLA-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Gegen das Unternehmen habe man eine Beschwerde wegen Vertragsbruchs eingereicht.
Anfrage sah in Lahore Fort nur ein Abendessen vor
Einem Bericht von "Pakistan Today" zufolge, beweisen Dokumente, dass die Firma Fatima Fertilizers Company Limited ursprünglich eine Anfrage für ein privates Firmen-Abendessen am 9. Januar in der monumentalen Festung gestellt hatte. Daran sollten rund 100 Gäste teilnehmen.
In einem Antwortschreiben, in dem die Genehmigung gegen die Zahlung einer Gebühr gestattet wurde, wies die Behörde unter anderem auch darauf hin, dass keine Hochzeitszeremonie erlaubt seien und im Falle eines Verstoßes eine entsprechende Meldung gegen den Kunden eingereicht und die Veranstaltung gewaltsam gestoppt werde.
Nach Bekanntwerden des Vorfalls sollen sich in den Sozialen Netzwerken viele Einheimische entsetzt gezeigt haben.
Das Lahore Fort ist eine historische Zitadelle im Nordwesten der ummauerten Stadt Lahore. Die Festung erstreckt sich auf einer Fläche von mehr als 20 Hektar. Zwischen dem 13. und dem 15. Jahrhundert wurde sie mehrfach von den Moguln zerstört und wieder aufgebaut. Die heutige Anlage geht auf den Mogulherrscher Akbar zurück und entstand in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Seit 1981 gehört das Lahore Fort zum Unesco-Weltkulturerbe.
Quellen: DPA, "Pakistan Today"