Inselstaat Tonga Untersee-Vulkan in der Südsee ausgebrochen: Menschen fliehen vor drohendem Tsunami

Satellitenbild zeigt den Ausbruch eines Untersee-Vulkans in der Nähe der Pazifiknation Tonga
Dieses von Himawari-8, einem japanischen Wettersatelliten, Satellitenbild zeigt den Ausbruch eines Untersee-Vulkans in der Nähe der Pazifiknation Tonga
© Japan Meteorology Agency/AP / DPA
30 Kilometer südöstlich von der Küste Tongas ist es zu einem Ausbruch eines Untersee-Vulkans gekommen. Aus dem Weltall ist eine riesige Gas- und Dampfwolke zu erkennen. 

Der Ausbruch eines unterseeischen Vulkans in der Nähe des Inselreichs Tonga hat in weiten Teilen des Pazifiks zu Tsunami-Warnungen geführt. Für ganz Tonga wurde am Samstag eine Tsunami-Warnung herausgegeben, wie das örtliche Wetteramt mitteilte. Lokale Medien berichteten, Flutwellen hätten nach dem Ausbruch des Vulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai Grundstücke auf der Hauptinsel Tongatapu überschwemmt. Es habe Asche geregnet und Telefonverbindungen seien ausgefallen. Das Ausmaß der Schäden war am späten Abend (Ortszeit) demnach zunächst unklar.

Satellitenbilder zeigen den Ausbruch. Deutlich ist die riesige Gas- und Dampfwolke zu erkennen. 

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Im Inselstaat Tonga sind zahlreiche Menschen in höher gelegene Gebiete geflohen. "Eine 1,2 Meter hohe Tsunami-Welle wurde in Nuku'alofa beobachtet", teilte der australische Wetterdienst am Samstag mit. Wie lokale Medien unter Berufung auf Anwohner berichteten, überschwemmte die Flutwelle zahlreiche Häuser in der Inselhauptstadt. Auch für weitere Pazifik-Staaten, darunter Fidschi, Vanuatu, Neuseeland und Australien, wurden Tsunami-Warnungen herausgegeben.

"Der Boden hat gebebt, das ganze Haus wurde durchgeschüttelt. Es kam in Wellen. Mein jüngerer Bruder dachte, dass in unserer Nähe Bomben explodieren", sagte die Tongaerin Mere Taufa der Nachrichtenseite "Stuff". Wenige Minuten später sei Wasser in ihr Haus eingedrungen und sie habe beobachtet, wie die Mauer eines Nachbarhauses einstürzte.

König in Sicherheit gebracht 

Die Behördenvertreterin Victorina Kioa forderte die Menschen auf, "sich von allen gefährlichen Orten fernzuhalten, das heißt von Stränden, Riffen und allen flachen Küstenabschnitten". Der König des Inselstaats, Tupou VI., wurde Berichten zufolge von seinem Palast in Nuku'alofa in eine Villa fernab der Küste gebracht. 

Der Vulkan Hunga Tonga-Hunga Ha'apai liegt auf einer unbewohnten Insel, die etwa 65 Kilometer von Tongas Hauptstadt Nuku'alofa entfernt ist. Er war bereits am Freitag ausgebrochen, eine Tsunami-Warnung wurde kurz darauf wieder aufgehoben. Die Eruption am Samstag dauerte acht Minuten lang und war so stark, dass sie selbst auf den mehr als 800 Kilometer entfernten Fidschi-Inseln noch "wie ein weit entferntes Donnergrollen" zu hören war, wie Behördenvertreter aus Fidschi mitteilten.

Vulkan seit Dezembers wieder aktiv

Der Vulkan ist seit Dezember immer wieder aktiv. Jedoch war die jüngste Eruption laut TGS sieben Mal stärker als der letzte Ausbruch. Die Behörde warnte auch vor möglichem saurem Regen in der Region. Zunächst seien nur kleine Tsunami-Wellen von bis zu 30 Zentimetern registriert worden, so das örtliche Wetteramt. Der Vulkan liegt etwa 30 Kilometer südöstlich der zu Tonga gehörenden Insel Fonuafo'ou (auch als Falcon Island bekannt).

DPA · AFP
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