Ein hoher Polizeibeamter im US-Bundesstaat Washington, der Nazi-Abzeichen an seiner Bürotür angebracht und Witze über den Holocaust gemacht hat, erhält eine Abfindung in Millionenhöhe, damit er seine Ansprüche auf das Amt aufgibt. Der frühere stellvertretenden Polizeichef Derek K. erhalte 1,52 Millionen Dollar (rund 1,46 Millionen Euro) damit er zurücktrete, teilte die Stadt Kent, ein Vorort von Seattle, nach Angaben von US-Medien mit.
Kent hatte Polizeichef zunächst nur freigestellt
Gegen K., der seit 27 Jahren in der Abteilung gearbeitet habe, sei im Juli 2021 ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden, berichtet die "Seattle Times". Ein Beamter hatte sich demnach darüber beschwert, dass im September 2020 an der Bürotür des Polizeichefs über dem Namensschild ein Abzeichen erschienen sei, das von hochrangigen Generälen im Dritten Reich verwendet wurde. Die Insignien hätten zu einem "Obergruppenführer" gehört — einem hohen Beamten der SS, die für die systematische Ermordung von Millionen von Juden und anderen Menschen in Europa während des Zweiten Weltkriegs verantwortlich war. Eine interne Untersuchung sei zu dem Schluss gekommen, dass K. die Bedeutung des Abzeichens entgegen seiner Behauptungen sehr wohl kannte.
Laut der Untersuchung sei K. auch dabei belauscht worden, wie er Witze über den Holocaust gemacht und gesagt habe, sein Großvater sei im Holocaust gestorben — als er betrunken von einem Nazi-Wachturm gefallen sei. Darüber hinaus habe der Polizeichef eingeräumt, sich einmal einen "Hitler-Schnurrbart" rasiert zu haben. Zudem hätten die Ermittler Behauptungen untersucht, K. zeige auf einem Foto des Oktoberfestes in Kent im Jahr 2019, auf dem er in Lederhosen hinter der Bürgermeisterin Dana Ralph steht, den Hitler-Gruß. Der Polizeichef behauptete, das Foto habe ihn mitten im Winken erwischt.
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Stauffenberg ist die Lichtgestalt des Widerstandes, und wie das mit so überhöhten Personen der Zeitgeschichte so ist, hat ihr Bild oft nur bedingt etwas mit dem dahinter Menschen zu tun. Das ist auch bei Claus Schenk Graf von Stauffenberg so. Sophie von Bechtolsheim ist seine Enkelin und sie ist Historikern. Erstmals erzählt sie in diesem Buch, wie Stauffenberg in der Familie wahrgenommen wurde.
Die Stadt hatte K. den Berichten zufolge wegen seines Verhaltens zunächst für zwei Wochen unbezahlt freigestellt. Nach empörten Reaktionen der Bürgerinnen und Bürger und der Mitglieder der jüdischen Gemeinde von Kent habe Bürgermeisterin Ralph aber den Rücktritt des Beamten gefordert. Seine direkte Entlassung wäre demnach schwierig gewesen. Die Beamten der Stadtverwaltung hätten festgestellt, dass K. nach geltender Rechtslage seinen Arbeitsplatz zurückerhalten hätte, einschließlich einer Gehaltsnachzahlung, wenn er seine Wiedereinstellung durch ein Schiedsverfahren beantragt hätte.
K. hatte nach Angaben der Stadt ursprünglich 3,1 Millionen Dollar für seinen Rücktritt gefordert. Der jetzt vereinbarte Betrag sei das Ergebnis monatelanger schwieriger Verhandlungen gewesen.