"Ist das Kunst, oder kann das weg?" lautet ein spöttisches Bonmot. Im Falle von Vincent van Goghs "Sonnenblumen" ist die Antwort eindeutig. Das Werk gehört zu den wohl berühmtesten Bildern der Welt. Das hat zwei Umweltaktivistinnen allerdings nicht davon abgehalten, das berühmte Kunstwerk zu attackieren und es mit Tomatensuppe zu überschütten.
Wie die Umweltgruppe "Just Stop Oil" mitteilte, schütteten die beiden jungen Frauen am Freitag in der Nationalgalerie in London zwei Dosen Heinz Tomatensuppe über das weltberühmte Gemälde, dessen Wert auf über 84 Millionen Dollar (86 Millionen Euro) geschätzt wird.
Die Aktion war den Angaben zufolge mit der Forderung an die britische Regierung verbunden, sofort alle neuen Öl- und Gasprojekte zu stoppen. Videos in Online-Netzwerken zeigten die Aktion. Unklar war zunächst, ob das Gemälde in dem Museum am Trafalgar Square durch eine Glasscheibe geschützt ist.
Aktivistinnen trugen T-Shirt mit "Just Stop Oil"-Aufdruck
Die beiden Aktivistinnen, die die Suppe auf das Gemälde schütteten, trugen bei der Aktion T-Shirts mit der Aufschrift "Just Stop Oil", wie auf einem Video des Umweltkorrespondenten des "Guardian", Damien Gayle, auf Twitter zu sehen ist. Anschließend klebten sie sich mit Sekundenkleber an der Wand fest. "Was ist mehr wert, Kunst oder Leben?", fragte eine der Aktivistinnen. "Machen Sie sich mehr Sorgen über den Schutz eines Gemäldes oder über den Schutz unseres Planeten und der Menschen?".
Nach der Aktion nahm die Londoner Polizei die beiden Aktivistinnen wegen Sachbeschädigung und schweren Hausfriedensbruchs fest, wie die Metropolitan Police mitteilte.
Fotografen beweisen: So schön kann Frieden aussehen

In den vergangenen Wochen hatten sich wiederholt Klimaaktivisten weltweit an den Rahmen oder am Acrylglas-Schutz berühmter Gemälde festgeklebt. Im August klebten sich zwei Aktivisten an ein Werk von Lucas Cranach dem Älteren in der Berliner Gemäldegalerie und in Dresden an die weltberühmte "Sixtinische Madonna" von Raffael. Ähnliche Aktionen gab es unter anderem in Florenz und London.