Der City Airport in London liegt sehr verkehrsgünstig und ist bei Geschäftsreisenden besonders beliebt. Die Wege im Flughafen in den Docklands sind kurz, die Passagiere legen die Strecke zwischen Terminal und Flugzeug sogar zu Fuß zurück. Wegen der kurzen Piste dürfen nur kleine Flugzeuge mit Platz für gut hundert Passagiere starten und landen.
In einem Regionaljet von Typ AvroRJ85 saß am Donnerstagmorgen Cole Mereton. Er hatte ein Ticket für den Flug der Airline CityJet von London nach Florenz gebucht. Sein Fensterplatz war kurz hinter dem Flügel. Schon kurz nach dem Start hörte er einen Knall und traute seinen Augen nicht, was er wahrnahm: Blitzschnell griff der Journalist des "Telegraph" zum Handy und filmte, was er sah
Ein knapp zwei Meter großes Teil am hinteren Ende der Tragfläche hatte sich gelöst und wackelte im Luftstrom. Dass es sich um ein loses Treibwerk oder einen Pilon handelt, an dem eines der vier Düsentriebwerke der Avro befestigt ist, wie andere Medien berichten, stimmt allerdings nicht.
Vielmehr handelt es sich bei dem großen Bauteil um eine Verkleidung der Flap Tracks, einer aerodynamischen Hülle, unter der die Landeklappenschienen versteckt sind. Zum Glück ist dieses Teil für den Auftrieb eines Flugzeuges unerheblich. Doch nicht vorzustellen, welchen Schaden das Metallteil am Boden hätte verursachen können, hätte es sich komplett vom Flugzeug gelöst.
Das Drama nahm zum Glück ein glimpfliches Ende: Passagiere und Flugbegleiter informierten sofort die Cockpit-Crew, die daraufhin den Reiseflug abbrach, kurz kreiste und zur Notlandung auf dem City Airport ansetzte. Niemand der 61 Passagiere an Bord kam zu Schaden.