Lang anhaltender Sturm Zyklon "Freddy" kommt seit einem Monat immer wieder – jetzt traf es Malawi und Mosambik

Schlamm vor kleinen Häusern, nachdem Zyklon "Freddy" in der Region getobt hat
Schlamm vor kleinen Häusern, nachdem Zyklon "Freddy" in der Region getobt hat






Fieberhaft suchen Rettungskräfte und Anwohner in der malawischen Stadt Blantyre nach Überlebenden des Tropensturms Freddy. Das verheerende Unwetter war am Wochenende zum zweiten Mal innerhalb eines Monats über die Region hinweggefegt. Allein in Malawi wurden offiziell bislang rund 100 Tote gezählt. Bis Montagnachmittag wurden 200 Verletzte und 60 Leichen ins Krankenhaus von Blantyre gebracht. Im benachbarten Mosambik das ganze Ausmaß der Opferzahlen und Verwüstungen noch nicht abzusehen. Freddy ist einer der stärksten Stürme, die jemals in der südlichen Hemisphäre gemessen wurden. Nach Angaben der Weltorganisation für Meteorologie könnte er der am längsten andauernde tropische Wirbelsturm sein. Die Behörden warnen vor weiteren Gefahren. In Mosambik ist den letzten vier Wochen die Niederschlagsmenge eines ganzen Jahres gefallen. Durch die Überschwemmungen könnten Ernten zerstört werden und das Risiko von Seuchen steigen. Malawi kämpft derzeit bereits mit dem tödlichsten Choleraausbruch in der Geschichte des Landes. UN-Organisationen fürchten, dass die Lage nun noch viel schlechter werden könnte.
Der Zyklon "Freddy" wütet bereits seit mehr als einem Monat in einigen Ländern Afrikas. Nun hat er erneut im Südosten des Kontinents Chaos angerichtet. Zahlreiche Menschen starben.

Zyklon "Freddy" hat zum zweiten Mal innerhalb eines Monats im Südosten Afrikas eine Spur der Verwüstung hinterlassen. In Malawi stieg die Opferzahl am Montagabend nach Angaben des staatlichen Fernsehsenders MBC auf 99. Wenige Stunden zuvor berichtete der Sender noch von 56 Todesfällen. Der Sturm hatte am Freitagabend das Land erreicht.

Präsident Lazarus Chakwera rief am Montagabend den Katastrophenfall für die am stärksten betroffene Region, den Süden Malawis, aus. Im Nachbarland Mosambik sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums seit dem Wochenende mindestens acht Menschen gestorben.

Auch im Inselstaat Madagaskar starben Menschen durch die Folgen des Unwetters. Insgesamt kamen in den drei Ländern offiziellen Angaben zufolge in den vergangenen drei Wochen 134 Menschen ums Leben. "Freddy" hatte am 21. Februar erstmals Land erreicht – und zwar in Madagaskar. Von dort zog der Sturm weiter nach Mosambik und anschließend zurück über den Indischen Ozean. Am 11. März erreichte "Freddy" zum zweiten Mal Mosambik sowie auch Malawi.

Extrem lang anhaltender Sturm – Zyklon "Freddy" könnte negativen Rekord brechen

Bei der Opferzahl handelt es sich um vorläufige Angaben. Allein in Madagaskar, wo mindestens 17 Menschen ums Leben kamen, und Mosambik, wo insgesamt 18 Menschen starben, benötigen laut UN-Nothilfebüro Ocha knapp eine halbe Million Menschen humanitäre Hilfe.

Das ganze Ausmaß der Schäden kann demnach erst in den nächsten Tagen eingeschätzt werden. "Freddy" soll nach UN-Angaben in der Region noch bis Mittwoch für heftige Regenfälle und Fluten sorgen.

Zyklon "Freddy" ist nach Angaben der Weltmeteorologie-Organisation (WMO) auf dem Weg zu einem Rekord als ausdauerndster tropischer Wirbelsturm seit Beginn der Aufzeichnungen. Am 6. Februar hatte sich der Zyklon vor der Nordwestküste Australiens gebildet, seitdem setzt er seinen Zerstörungszug weiter fort. Laut den Vorhersagen dürfte der Zyklon im Laufe der Woche wieder aufs Meer hinausziehen und sich dabei abschwächen.

Sehen Sie in der Fotostrecke: Wo die Wüste direkt an den Atlantischen Ozean grenzt: Der Ort in der Elisabethbucht galt einst als eine der wichtigsten Diamanten-Bergbaustädte des Landes. Jetzt wehen die Winde immer mehr Sand in die leeren Gebäude.

dpa · AFP
anb

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