Ein ungewöhnlich extremer Wintereinbruch hat in der Weihnachtswoche einen Großteil der Vereinigten Staaten ins Chaos gestürzt. Meterhoher Schnee, Temperaturen im zweistelligen Minusbereich und orkanartiger Wind machten Millionen Amerikanern zur Hauptreisezeit über die Feiertage zu schaffen. Mindestens 50 Menschen kamen bei dem "Schneesturm des Jahrhunderts" ums Leben, Hunderte Autofahrer wurden in ihren Fahrzeugen eingeschneit und in rund 1,5 Millionen Haushalten fiel der Strom aus.
Landesweit seien im Zusammenhang mit dem arktischen Wintersturm "Elliott" mehr als 51 Menschen gestorben, berichtet "ABC". Der Sender "CNBC" beziffert die Zahl der Todesopfer sogar mit 57. Allein im Bezirk Erie County im Bundesstaat New York gab es bislang 28 Tote. Und die Behörden rechnen mit noch weiteren Opfern, die unter den Schneemassen begraben sind.
Noch keine Entwarnung nach "Schneesturm des Jahrhunderts" in den USA
"Mein Herz ist bei denjenigen, die an diesem Feiertagswochenende geliebte Menschen verloren haben", schrieb US-Präsident Joe Biden auf Twitter – und versprach Hilfe. Nach Angaben des Weißen Hauses billigte der Präsident Notstandshilfen für den besonders gebeutelten Bundesstaat New York und sicherte zu, diesen mit "der vollen Kraft" der Regierung in Washington zu unterstützen.
In der am stärksten betroffenen Stadt Buffalo kam es zu stundenlangen Stromausfällen. Tote wurden in ihren Autos oder unter Schneewehen gefunden. Rettungskräfte gingen auf der Suche nach weiteren Todesopfern oder festsitzenden Autofahrern von Fahrzeug zu Fahrzeug.
Auch nach den Feiertagen gibt es noch keine Entwarnung – im Gegenteil: Der US-Wetterdienst warnte für Dienstagvormittag vor weiteren Schneefällen, die vom Eriesee her über Erie County und angrenzende Bezirke hereinzögen. Dazu käme es zu Windböen mit Geschwindigkeiten bis zu knapp 50 Stundenkilometern. Das könne zu Whiteouts führen, bei denen die Autofahrer komplett vom Schneegestöber eingeschlossen seien und die Orientierung verlieren könnten. Für einige Bezirke am Ostufer des Eriesees, der zu den sogenannten Großen Seen gehört, galt deshalb weiterhin ein Fahrverbot.
Quellen: "Washington Post", "NY Times", mit DPA- und AFP-Material