Ein Erdbeben der Stärke 6,8 hat am Sonntag in Taiwan mehrere Häuser einstürzen lassen und andere Schäden verursacht. Das Epizentrum lag 42 Kilometer nördlich von Taitung im Südosten Taiwans, wie die Behörden berichteten. Häuser und Straßen wurden schwer beschädigt. In Yuli stürzte eine Brücke ein. Ein Erdrutsch blockierte eine Straße.
Nach Medienberichten wurde eine zunächst unbekannte Zahl von Menschen in einem eingestürzten dreistöckigen Supermarkt im östlichen Landkreis Hualien eingeschlossen. Einige hätten auf Rufe von Rettungskräften geantwortet. Über weitere Opfer gab es zunächst keine Angaben. Der Bahnverkehr wurde vorübergehend ausgesetzt. Ein Zug entgleiste. Aufzüge in hohen Gebäuden stoppten.
Japan löste vorübergehend eine Tsunami-Warnung für Okinawa und andere südlich gelegene Inseln aus. Das Beben trat in nur sieben Kilometer Tiefe auf, wodurch die Intensität stärker war. Es war bereits das zweite in zwei Tagen. Am Samstag hatte es in Taiwan schon Erdstöße der Stärke 6,4 gegeben. Mehrere Nachbeben folgten. Die Insel ist besonders erdbebengefährdet.
Tausende Menschen bringen sich in Japan vor Taifun in Sicherheit
Im Südwesten Japans haben derweil Tausende Menschen vor dem heftigen Taifun Nanmadol Zuflucht in Schutzunterkünften gesucht. Dem TV-Sender NHK zufolge befanden sich am Sonntagnachmittag (Ortszeit) mehr als 15.000 Menschen in der Region Kyushu in Räumen, die "extremen Wetterbedingungen standhalten". Der japanische Wetterdienst (JMA) gab eine Warnung für die Orte Kagoshima und Miyazaki auf der südwestlich gelegenen Insel Kyushu heraus, Behörden forderten mehr als vier Millionen Einwohner zum Verlassen ihrer Wohnungen auf.

Am Sonntagmorgen hatten heftige Stürme und Regenfälle die Region heimgesucht, fast 98.000 Haushalte waren den Angaben zufolge ohne Strom. Züge, Flüge und Fähren stellten den Betrieb ein, sogar Lebensmittelläden wurden geschlossen.
Ministerpräsident Fumio Kishida forderte Einwohner im Onlinedienst Twitter auf, sich "von gefährlichen Orten fernzuhalten" und sich - noch bei Tageslicht - umgehend in Sicherheit zu bringen, sobald sie "auch nur die geringste Gefahr spüren".
Der Wetterdienst JMA warnte vor einer "nie dagewesenen" Gefahr und einem "sehr gefährlichen Taifun". Es sei "höchste Vorsicht geboten", sagte ein Sprecher. Der Wind könne so heftig sein, dass Häuser einstürzen. Der JMA-Sprecher warnte auch vor Überschwemmungen und Erdrutschen.
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