Unwetter Tornado verwüstet niederländischen Urlaubsort – ein Toter, mehrere Verletzte

In dem Urlaubsort Zierikzee an der Nordsee richtete ein Tornado am Montagmittag große Schäden an. Ein Mensch kam dabei ums Leben.

Ein Tornado hat im Südwesten der Niederlande einen Menschen das Leben gekostet. Mindestens zehn Menschen seien verletzt worden, teilten die Einsatzkräfte in Zierikzee am Montag mit.

Meteorologen sprachen von einem schwachen Tornado. Er hinterließ nach Angaben der Behörden eine Spur der Verwüstung in dem auch bei deutschen Touristen beliebten Urlaubsort an der Nordsee.

Gegen 13 Uhr raste der Sturm über die Stadt in der Provinz Zeeland. Auf Videos und Fotos in den sozialen Netzwerken ist die Verwüstung zu sehen. Dachziegel wurden von Wohnhäusern und einer Kirche gerissen, Bäume entwurzelt, Trampolins wirbelten in der Luft. Bis zu 20 Wohnhäuser sollen unbewohnbar sein, geben die Behörden an. Hilfsdienste wurden eingesetzt.

"Der Schaden ist in manchen Straßen von Zierikzee beträchtlich", teilten die Rettungsdienste der Stadt im Südwesten der Niederlande im späteren Verlauf des Montags mit. "Neben umherfliegenden Dachziegeln und umgestürzten Bäumen wurden von vier Häusern die Dächer weggeblasen."

Nach Angaben der Lokalzeitung "Provinciale Zeeuwse Courant" handelt es sich bei dem Toten um einen Touristen, der im Hafengebiet der Stadt von einem Dachziegel am Kopf getroffen wurde. Nach Angaben der Rettungsdienste wurde ein Mensch mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, während die anderen vor Ort behandelt werden konnten.

Bei einem Haus stürzte den Angaben zufolge die Front ein. Bilder in Online-Medien zeigten einen riesigen Trichter aus umher wirbelndem Schutt.

Tornado in den Niederlanden hinterlässt Spur der Verwüstung

"Es wurde völlig dunkel. Draußen konnte man alles fliegen sehen, alles in der Luft", sagte der 72-jährige Freek Kouwenberg aus Zierikzee. "So etwas habe ich noch nie erlebt."

Die Rettungskräfte riefen dazu auf, sich von dem betroffenen Gebiet fernzuhalten, um die Einsätze von Polizei und Feuerwehr nicht zu behindern. Außerdem drohe Gefahr durch herabstürzende Dachziegel und Äste.

Die Niederlande erleben im Schnitt mehrere Tornados pro Jahr. Der jüngste vorherige Wirbelsturm mit tödlichen Folgen liegt laut NOS aber bereits Jahrzehnte zurück. Er ereignete sich demnach im Jahr 1992.

Tornados sorgen auch oft in Deutschland für Aufsehen. Dabei sind die Windhosen in Deutschland eigentlich gar nichts Besonderes, wie Experte Thomas Sävert im stern-Interview erläutert.

DPA
wue / anb

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