Evakuierungen angeordnet Hurrikan Nicole rast auf US-Ostküste zu – DeSantis ruft Notstand aus

Hurrikan Nicole auf dem Weg zur US-Ostküste
Dieses Satellitenbild zeigt den Hurrikan Nicole auf dem Weg zur Ostküste Floridas.
© RAMMB / NOAA / NESDIS / AFP
Sehen Sie im Video: Hurrikan Nicole rast auf US-Ostküste zu – Evakuierungen angeordnet.




STORY: Der Tropensturm "Nicole" hat sich in der Nacht zum Donnerstag zu einem Hurrikan entwickelt und steuert nach Verwüstungen auf den Bahamas nun auf die Ostküste der USA zu. Erste Ausläufer trafen am späten Mittwoch an der Ostküste Floridas auf Land, teilte das US-Hurrikanzentrum NHC am Mittwoch mit. Die Behörden ordneten Evakuierungen an. Floridas Gouverneur Ron DeSantis rief für 45 Bezirke den Notstand aus. Viele Gebäude an der Küstenlinie seien nach dem Hurrikan Ian vor sechs Wochen strukturell unsicher und bei einem erneuten Sturm unmittelbar vom Einsturz bedroht, sagte der Sheriff von Volusia County. Hier Bilder einer Hotelanlage in der Gegend, vor dem Eintreffen des sich nun nähernden Wirbelsturms. Hurrikan Ian, der am 28. September an der Golfküste Floridas wütete, verursachte Schäden in Höhe von 60 Milliarden Dollar und tötete mehr als 140 Menschen. Noch bevor Nicole die Stärke eines Hurrikans erreichte, löste der Sturm in weiten Teilen der Bahamas "umfangreiche Überschwemmungen" aus, sagte der Leiter der Nationalen Katastrophenschutzbehörde. Der Wetterdienst der Bahamas verzeichnete eine Sturmflut von fast 1,2 Metern.
Der Tropensturm "Nicole" hat sich zu einem Hurrikan entwickelt und steuert nun auf die Ostküste der USA zu. Floridas Gouverneur Ron DeSantis rief für 45 Bezirke den Notstand aus. 

Der Sturm "Nicole" hat über den Bahamas an Stärke gewonnen und steuert nun als relativ seltener November-Hurrikan auf die Ostküste der USA zu. Noch knapp unterhalb der Hurrikan-Schwelle hatte das Sturmzentrum über der bahamaischen Insel Great Abaco am Mittwoch Land erreicht. In der Folge wurden nach Angaben des US-Hurrikanzentrums NHC anhaltende Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde gemessen – ab 119 Stundenkilometern handelt es sich um einen Hurrikan. In der Nacht zu Donnerstag (Ortszeit) werde "Nicole" voraussichtlich als Hurrikan auf die Ostküste des US-Bundesstaats Florida treffen, teilte das NHC mit.

Überschwemmungen auf den Bahamas

Auf den Bahamas waren Notunterkünfte bereitgestellt und öffentliche Einrichtungen geschlossen worden. Nach ersten Medienberichten kam es auf den Abaco-Inseln und der Insel Grand Bahama zu Überschwemmungen. Dort, im Nordwesten des Inselstaates, hatte im September 2019 mit Hurrikan "Dorian" einer der stärksten je gemessenen Atlantik-Stürme gewütet und mehr als 70 Todesfälle sowie schwere Zerstörung verursacht. Auch in Florida und weiter nördlich in Georgia war nach NHC-Angaben mit Sturmfluten zu rechnen.

Im November in der Regel weniger Hurrikans

Die Hurrikansaison im Atlantik dauert vom 1. Juni bis 30. November. Im November bilden sich in der Regel nicht mehr so viele Hurrikans. Eine Ausnahme war der November 2020, als gleich zwei starke Hurrikans – "Eta" und "Iota" – in Mittelamerika verheerende Schäden anrichteten. Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Aufgrund des Klimawandels erhöht sich zwar nicht deren Anzahl, wohl aber die Wahrscheinlichkeit starker Stürme.

Sehen Sie live, wie "Nicole" sich bewegt

Möchten Sie wissen, wo Nicole gerade ist? Der Tracker zeigt es live. Der Play-Button unten links zeigt den prognostizierten Verlauf. Demnach wird sich der Sturm südwestlich bewegen und nach einigen Tagen über dem Festland auflösen: 

Bereitgestellt wird der Service von Windy.com. Die Macher nutzen für ihre Darstellungen und Vorhersagen das Modell vom "Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage". 

Reuters · DPA
mth

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