Uranus. Ein Planet, der unvorstellbar weit entfernt von unserer Erde liegt. Der kalte Eisriese ist der vorletzte Planet unseres Sonnensystems und benötigt 84 Jahre, um einmal die Sonne zu umkreisen. Auf dem eisigen Riesen herrschen Temperaturen von bis zu minus 200 Grad Celsius. Doch so kalt der Planet auch ist, umso schöner strahlt er im blaugrünen Schimmer, wenn Sonnenlicht auf seine Oberfläche fällt.
Dieses Farbspektakel können wir laut Nasa in der Nacht des 19. Oktobers sogar mit bloßem Auge am Nachthimmel erkennen. Dank einer Planetenkonstellation, die Wissenschaftler als "Opposition bezeichnen. Auch die immer früher eintretende Dunkelheit im Herbst sorgt für optimale Bedingungen.
Deshalb wird der Uranus sichtbar
Dass der Uranus nicht nur für Hobby-Astronomen und Nasa-Mitarbeiter sichtbar wird, hängt von einigen Faktoren ab. Die erste Bedingung ist eine Planentenkonstellation, in der sich Sonne, Erde und Uranus in einer Linie gegenüberstehen.
Die Erde liegt dann genau zwischen Sonne und Uranus. Da am 19. Oktober, in der Nacht von Donnerstag auf Freitag Neumond herrscht, und dementsprechend kein Licht des Mondes den Nachthimmel stört, könnte - eine wolkenlose Nacht vorausgesetzt - der Uranus zu sehen sein. In all seiner Pracht erscheint der Planet dann als unübersehbarer, türkiser Punkt am Himmelszelt.
Wer den Uranus sehen möchte, der sollte sich ein Fernglas schnappen und nach dem Sternenbild "Fische" Ausschau halten. Dort wird sich der Uranus nämlich einreihen. Der Uranus wird dann der Erde so nah wie nur möglich sein, was ihn folgend sehr hell strahlen lässt.
Diamantenregen und blaugrüne Farbpracht
Was den Uranus zu einem so spannenden und schönen Himmelskörper macht, ist seine türkise Farbpracht. Die Eigenstrahlung des Planeten, die irgendwo zwischen blau und grün einzuordnen ist, stammt von dem hohen Methananteil in der Atmosphäre des Gasplaneten. Im Inneren des Planeten liegt ein Kern, der ungefähr so groß ist wie die Erde.
Durch den hohen Druck, der im Inneren des Uranus herrscht, werden aus dem Methan Diamanten, die dann auf diesen Kern absinken, weil sie schwerer als ihre Umgebung sind. Das fanden Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrum in Dresden heraus. Es regnet also sprichwörtlich Diamanten auf dem Uranus. Ein faszinierender Ort, den wir in der Nacht von Donnerstag auf Freitag nun mit etwas Glück mit bloßem Auge erkennen können. Fernweh auf galaktischer Ebene.