Finanzen in der Beziehung Gemeinsames Konto? Getrennt, bitte!

Die Illustration zeigt einen Mann und eine Frau, die jeweils ein Sparschwein tragen
"Getrennte Konten in Beziehungen sind ein Segen, jede hat ihrs und jeder seins", findet unsere Autorin Laura Eßlinger
© Tim Möller-Kaya/ stern
Unsere Autorin ist froh, dass sich die finanziellen Fehlentscheidungen ihres Freundes nicht auf ihr eigenes Konto auswirken – und er sich immerhin von ihr beraten lässt.

Mein Freund ist die große Ausnahme. Statt im Internet oder bei Freunden nach finanziellem Rat zu suchen, fragt er mich: "Was soll ich mit meinem Geld machen? Du als Schwäbin kannst doch damit umgehen." Bei vielen Paaren ist es andersherum: Meist bitten die Frauen ihre Familie und ihren Partner um Finanztipps, während Männer sich eher ans Internet oder Freunde wenden. Das hat die Mannheimer Finanzprofessorin Alexandra Niessen-Ruenzi erforscht. Dass sich mein Freund also an mich wendet, freut mich. Geschenkt, dass er es tut, weil ich Schwäbin bin und nicht, weil ich mich fast jeden Tag beruflich mit Finanzen beschäftige. Seine Kompetenz in Finanzfragen ist jedenfalls eher überschaubar, seine Unbeholfenheit dafür umso unterhaltsamer. Inzwischen hat er sich zwar mit meiner Anleitung ein Aktiendepot angelegt, und auch für Festgeld interessiert er sich, seit es darauf wieder nennenswert Zinsen gibt. Trotzdem landet er immer wieder Fehlgriffe.

Erschienen in stern 50/23.

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