Hexenprozess Freising 1715: Die Kinder wollten nur spielen. Dann wurden sie verhört, gequält - und hingerichtet

Von Tanja Beuthin
Bettelnder Knabe von Bartolome Esteban Murillo (1618-1682) um 1645. Öl auf Leinwand, 137 x 115 cm. Inv.Nr. 933 Paris, Musee du Louvre.
Bettelnder Knabe von Bartolome Esteban Murillo (1618-1682) um 1645. Öl auf Leinwand, 137 x 115 cm. Inv.Nr. 933 Paris, Musee du Louvre.
© akg-images / Andre Held/ / Picture Alliance
Was geschah an jenem Sonntag im November 1715 in Freising? Dieser Gerichtsprozess zeigt, wie sich Gerüchte verselbstständigen. Und am Ende alle verlieren.

Ein Zeitvertreib, ein Kinderspiel. Es ist Mitte November, Sonntag, Korbiniansdult in Freising. Die Kinder spielen Fangen auf der Paintl, der Wiese neben dem Friedhof. Unbeschwerter Alltag. Doch etwas Unglaubliches, etwas Unheimliches geschieht. Der Metzgerssohn erinnert sich. Und der Sohn des Ochsenknechts auch. Am Ende sind fünf Kinder tot, hingerichtet, ermordet, elend zugrunde gegangen. Ein Sonntag in Freising: mörderisch. Und unvergesslich.

Erschienen in P.M. History Oktober 2018

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