Die europäische Planetensonde "Venus Express" wird wahrscheinlich frühestens in der kommenden Woche zu dem nächsten Nachbarn der Erde aufbrechen können. Das berichtete die Europäische Weltraumorganisation Esa in Paris.
Ursprünglich war der Start auf dem russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan für diesen Mittwoch geplant gewesen. Wegen einer Verunreinigung der Sojus/Fregat-Trägerrakete waren die Vorbereitungen jedoch am Freitag abgebrochen worden.
Der Start der ersten europäischen Venus-Sonde werde sich "wahrscheinlich um eine Woche oder länger verschieben", sagte ein Sprecher der Esa. Es seien noch einige Tests an der russischen Sojus-Fregat-Trägerrakete notwendig. Die Europäer haben bis zum 25. November Zeit für den Start.
Staub verhindert den Start
Ende der vergangenen Woche war Staub in der letzten Etage der Trägerrakete bemerkt worden, also in dem Teil, in dem sich die Sonde befindet. Diese selten auftretende Verunreinigung stammte von der thermischen Verkleidung der Fregat-Oberstufe, die den "Venus Express" aus der Anziehungskraft der Erde heraus und auf Venus-Kurs bringen muss.
"Venus Express" ist die erste europäische Raumsonde, die zum Nachbarplaneten Venus fliegen soll. Der Flug der Sonde soll 163 Tage dauern. "Venus Express" wird dann auf einer über die Pole führenden Umlaufbahn die dichte, wolkenverhangene Atmosphäre des so genannten "Morgensterns" analysieren. Die Planetensonde soll im April 2006 bei der Venus ankommen.