Geht man damit nun zum Zahnarzt oder zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt? Einem jungen Mann in Saudi Arabien ist ein zusätzlicher Zahn gewachsen - in der Nase. Der 22-Jährige litt häufiger unter Nasenbluten und befragte einen Arzt. Als der nachschaut, findet er in der Nasenhöhle seines Patienten einen Zahn, berichtet das American Journal of Case Reports.
Ein zusätzlich konsultierter Zahnarzt bestätigte den Verdacht des HNO-Arztes. Dessen Diagnose: Der Zahn muss aus der Nase gezogen werden. Gemeinsam gelingt es den Medizinern, den Zahn operativ zu entfernen. Das Gebiss im Mund des jungen Mannes ist einwandfrei - und auch ohne den Nasenzahn komplett.
Dass Menschen und auch Tieren zusätzliche Zähne wachsen, kommt gar nicht so selten vor: Laut Statistik haben zwischen ein und drei Prozent aller Deutschen überzählige Zähne. Das Phänomen nennt sich Hyperdontie. Üblicherweise geschieht das jedoch dort, wo die Zähne eigentlich hingehören: im Mund.
Junger Inder hatte sogar 232 Zähne zuviel
Ein bis drei überzählige Zähne sind der Normalfall. Doch bei Hyperdontien gibt es nach oben keine Grenze. Die meisten Betroffenen müssen operiert werden; selten ist im Kiefer genug Platz für mehr als die bei Erwachsenen üblichen 32 Zähne.
Erst vor kurzem haben Ärzte in Indien einem Teenager ganze 232 Zähne gezogen. Die waren in seinen Kieferknochen gewachsen, zusätzlich zu seinem normalen, gesunden Gebiss. Zum Zahnarzt war er eigentlich bloß wegen einer dicken Backe gegangen.
Die Ursache der Hyperdontie ist noch nicht ganz geklärt. Eine Theorie ist, dass defekte Gene verantwortlich dafür sind. Eine andere, dass die zusätzlichen Zähne durch eine spontane Spaltung von Zahnkeimen beim Wachstum der Zahnleiste entstehen. Die entwickelt sich bereits bei Föten im Mutterleib.
