Die kürzlich veröffentlichten Klimaschutzberichte der Vereinten Nationen zeigen: Eine Kernherausforderung für die kommenden Jahre ist es, die CO2-Emissionen deutlich zu senken und den Klimawandel aufzuhalten. Regenerative Energien werden daher eine zunehmend wichtigere Rolle spielen - auch in privaten Haushalten. Sie müssen aber noch über lange Zeit durch fossile Energieträger ergänzt werden. Dabei kommt es auf den richtigen Mix an - zum Beispiel bei der Warmwasserbereitung: Klug kombiniert, sorgen Erdgas und Sonnenenergie umweltschonend und effizient für warmes Wasser.
Gut für das Klima: Mit besonders geringen CO2-Emissionen ist Erdgas der umweltschonendste fossile Energieträger und eignet sich deshalb hervorra-gend für die Kombination mit erneuerbaren Energien. Heute schon gängige Praxis ist dieses Prinzip eben bei der Warmwasserbereitung – der so genannten Solarthermie.
So funktioniert es
Der Warmwasser-Jahresbedarf eines Drei- bis Vierpersonenhaushalts kann zur Hälfte durch die Erwärmung mit Sonnenenergie gedeckt werden. Während in den Sommermonaten nahezu die gesamte für die Warmwasser-Aufbereitung benötigte Energie allein von der Sonne kommt, kann diese im Winter nur noch ein Fünftel des Energiebedarfs sicherstellen. Erdgas gleicht diese Unterschiede aus: Wenn erforderlich, schaltet sich automatisch der Erdgas-Brennwertkessel zu und liefert die notwendige Energie für konstant warmes Wasser.
Alle namhaften Hersteller bieten inzwischen solarthermische Komplettpakete an: Abgestimmte Systeme aus Erdgas-Brennwertkessel, Solarkollektoren und Warmwasserspeicher. Dieser ist bivalent, das heißt, er kann sowohl mit Sonnenenergie als auch mit Erdgas betrieben werden.
Ein Gewinn für die Natur
Nach Berechnungen des Freiburger Öko-Instituts wird bei einer Warmwasser-Solaranlage mit einem Erdgas-Brennwertkessel deutlich weniger CO2 freigesetzt als bei einer mit Heizöl betriebenen Anlage. Ursache dafür sind einerseits die guten Umwelteigenschaften von Erdgas und andererseits die Tatsache, dass Sonnenenergie nahezu umweltneutral ist. Im Ergebnis verursacht eine solarthermische Anlage bei einem Warmwasserverbrauch von 200 Litern pro Tag jährlich 335 Kilogramm Kohlendioxid. Wird hingegen Heizöl zur Warmwasseraufbereitung verwendet, liegt der CO2-Ausstoß bei 538 Kilogramm pro Jahr - er ist also rund 40 Prozent höher.
Umweltschutz staatlich gefördert
Innovative Technologien wie die Solarthermie werden oft als besonders kostspielig eingeschätzt. Die Kosten hängen jedoch in erster Linie vom Hersteller und der Größe der benötigten Anlage ab. Bei einem Vier-Personen-Haushalt sind ein Wassertank mit einem Fassungsvermögen von 300 bis 400 Litern sowie sechs bis sieben Quadratmeter Sonnenkollektoren erforderlich. Die Aufwendungen dafür liegen zwischen 4.400 und 7.000 Euro – und sie lohnen sich langfristig.
Ein Pluspunkt: Die Umrüstung auf umweltschonende Warmwasserversorgung wird staatlich gefördert. So unterstützt beispielsweise die Kreditanstalt für Wiederaufbau mit dem Programm „Öko-Plus“ den Einbau solarthermischer Anlagen. Außerdem fördern viele Stadtwerke den Umstieg auf Erdgas und Sonnenenergie.