Nach dem Forschungsflug in die Vulkanaschewolke über Deutschland läuft die Auswertung der Daten auf Hochtouren. "Die Wissenschaftler haben bis in die frühen Morgenstunden gearbeitet", sagt der Sprecher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Dienstag. "Wir hoffen, heute Daten übergeben zu können." Die Auswertung soll unter anderem an das Bundesverkehrsministerium und den Deutschen Wetterdienst als Auftraggeber gehen. Ob es in den nächsten Tagen weitere Forschungsflüge des DLR geben wird, sei noch nicht entschieden.
Am Montagnachmittag war das DLR-Forschungsflugzeug Falcon 20 E quer über Deutschland geflogen und hatte Dichte und Konsistenz der Aschewolke, die vom isländischen Vulkan Eyjafjallajökull stammt, sowie die Größe der Teilchen gemessen. Nach dem ersten Augenschein habe es keine Schäden an der Maschine gegeben, sagt der Sprecher. Derzeit würden die Triebwerke noch genau untersucht.
Die Piloten der Spezialmaschine flogen demnach in Höhe von zwei bis zwölf Kilometer und maßen die Aschekonzentration in der Luft, um mehr Erkenntnisse über die Partikel zu erhalten. Bei dem Flug über dem ganzen Bundesgebiet hätten die DLR-Experten deutliche Braunfärbungen der Luft gesehen.
Lufthansa und Max-Planck-Institut Mainz planen Testflug
Die Deutsche Lufthansa will die Aschewolke mit einem eigenen Testflug untersuchen lassen. In Zusammenarbeit dem Max-Planck-Institut Mainz soll nach Angaben des Unternehmens ein dafür speziell ausgerüsteter Airbus A340-600 am Dienstagnachmittag von Frankfurt aus starten und mehrere Stunden lang Messdaten über Europa sammeln. Der Flug findet im Rahmen der seit Montag erlaubten kontrollierten Sichtflüge statt.
Die Wissenschaftler des Max-Planck-Institutes erwarten sich laut Lufthansa erste exakte Werte zur Konzentration und Verteilung der Vulkanasche über Europa. Es sei der erste weiträumige Messflug, der im europäischen Luftraum vorgenommen werde, erklärte die Fluggesellschaft. Das Messflugzeug des DLR hatte nur die Aschewolke über Deutschland untersucht.