Nach Angaben amerikanischer Geologen werden jährlich auf der Erde etwa 20.000 Beben registriert; alle zwei bis drei Tage tritt ein Erdbeben auf, das mindestens die Stärke 6,0 auf der Richter-Skala erreicht und damit schwere Schäden anrichten kann.
Die genaue Zahl der Opfer ist oft nur schwer zu ermitteln, Schätzungen gehen manchmal weit auseinander. Die seit Beginn des 20. Jahrhunderts meisten Toten gab es 1976 durch ein verheerendes Beben in China.
Die schlimmsten Erdbeben der letzten zehn Jahre in Europa
Seit 1991
hat es in Europa mindestens 17 Erdbeben gegeben, bei denen Menschen zu Tode kamen. Die meisten Opfer gab es 1999 in Griechenland, die größten Schäden 1997 in Italien. Eine Chronologie der schlimmsten Beben:
7.9.1999
in Griechenland: Der Raum Athen wird von Erdstößen der Stärke 5,9 (Richterskala) erschüttert. 143 Menschen kommen ums Leben. 7600 Häuser sind nach der Katastrophe unbewohnbar.
9.7.1998
auf den Azoren (Portugal): 10 Tote und etwa 100 beschädigte Häuser auf Faial sind die Bilanz eines Bebens der Stärke 6,0 auf der Inselgruppe im Atlantik.
26.9.1997
in Italien: Ein Beben der Stärke 5,7 in den Apennin- Regionen Umbrien und Marken beschädigt in 77 Orten etwa 9000 Gebäude. Betroffen ist auch die Basilika von Assisi. Zwölf Menschen sterben in den Trümmern oder nach Herzinfarkten. Der Gesamtschaden beträgt mindestens 5 Milliarden Mark (2,56 Milliarden Euro).
15.6.1995
in Griechenland: Im Norden der Halbinsel Peloponnes kommen bei einem Beben (Stärke 6,1) 27 Personen zu Tode, die meisten in den Trümmern eines achtstöckigen Wohnhauses und eines Hotels bei Ägion.
13.02.1991
in Frankreich: Nur 0,9 Punkte auf der Richterskala hat ein Beben im Departement Hautes-Alpes im Süden des Landes. Die Stärke genügt, um eine Lawine auszulösen, die neun niederländische Skiwanderer in den Tod reißt.
Die schwersten Erdbeben der vergangenen Jahre
Die letzte große Erdbeben-Katastrophe ereignete sich am 26.12.2004 vor der Nordküste Sumatras, die einen verheerenden Tsunami auslöste. Schätzungen zufolge forderte der Tsunami rund 300.000 Todesopfer.
Am 26.12.2003 starben bei einem Erdbeben der Stärke 6,6 30.000 Menschen im irakischen Bam.
Am 26. Januar 2001 wurden im südindischen Bundesstaat Gujarat bis zu 100.000 Menschen bei einem Beben der Stärke 7,9 getötet. 1999 gab es mehrere verheerende Beben in der Türkei mit insgesamt etwa 19.000 Toten, in Kolumbien (1 200) und Taiwan (2 400).
Im Jahr 2000 starben bei mehr als 19.000 Erdbeben insgesamt 226 Menschen - eine sehr geringe Opferzahl im Vergleich zu früheren Jahren (1999: 22.711 Tote bei 20.832 Beben, 1998: 8.928 Tote, 21.688 Beben) - so eine Schätzung des National Earthquake Information Center NEIC in den USA. Genaue Zahlen sind meist schwer zu ermitteln, weil viele Menschen unter Gebäuden begraben bleiben.
Die schwersten Erdbeben der letzten hundert Jahre
Erdbeben des 20. Jahrhunderts mit mindestens bis zu 100 000 Toten:
Stärke | Tote von.. bis | |||
28.12.1908 | Messina/Italien | 7,5 | 70 000 - 100 000 | |
16.12.1920 | Kansu/China | 8,6 | 100 000 - 200 000 | |
01.09.1923 | Tokio/Japan | bei 8,3 | 104 600 - 200 000 | |
22.05.1927 | Xining/China | bei 8,3 | 200 000 | |
05.10.1948 | Turkmenistan | 7,3 | 19 800 - 110 000 | |
27.07.1976 | Tangshan/O-China | 8 | 242 000 - 655 000 | |
26.01.2001 | Gujarat/Indien | 7,9 | bis zu 100 000 | (Regierungsschätzung) |