Klima 2009 wärmstes Jahr auf Südhalbkugel

In vielen Ländern ist zurzeit richtiges Winterwetter - Schneechaos und Eis inklusive. Doch die Hemisphere südlich des Äquators heizt sich weiter auf. Laut Nasa war 2009 dort das wärmste Jahr seit 1850.

Das vergangene Jahr war nach Nasa- Daten auf der Südhalbkugel der Erde das wärmste seit Beginn der Messungen. Im Jahresschnitt sei es um 0,49 Grad Celsius wärmer gewesen als die Jahre 1951 bis 1980, meldet das US-Fachmagazin "Science" am Donnerstag auf seiner Internetseite. In dieses Bild passe auch die Tatsache, dass das erste Jahrzehnt dieses Jahrtausends das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen sei. Schon die 1990er Jahre waren laut Nasa im Süden 0,36 Grad Celsius wärmer als der Durchschnitt des 20. Jahrhunderts, das erste Jahrzehnt dieses Jahrtausends lag aber schon 0,54 Grad darüber. Die globale Temperaturkurve der Nasa startet 1850.

Die südliche Hemisphere heizt sich weiter auf

"Die USA erleben derzeit einen der kältesten Winter seit Jahrzehnten, aber die südliche Hemisphäre heizt sich weiter auf", hieß es von den Wissenschaftlern. Die Temperaturentwicklung auf der Südhalbkugel sei besonders interessant, weil die Region südlich des Äquators zum weit größeren Anteil aus Wasser besteht, das sich langsamer erwärmt als Land, sagte Nasa-Mathematiker Reto Ruedy vom Goddard Institute for Space Studies in New York. Deshalb erlaube die Beobachtung bessere Rückschlüsse auf die Zukunft des Klimas.

Besonders bemerkenswert sei, dass im zweitwärmsten Jahr, 1998, die höchste Intensität des El-Niño-Phänomens im ganzen Jahrhundert zu beobachten war. Bei dieser Klimaanomalie im Pazifik steigt warmes Wasser an die Oberfläche und beeinflusst das weltweite Klima. Im vergangenen Jahr sei allerdings nur ein durchschnittlicher El-Niño-Effekt beobachtet worden, sagte Ruedy. Das könne ein weiterer Hinweis sein, dass sich die globalen Temperaturen tatsächlich langfristig erwärmen - auch auf der Nordhalbkugel.

DPA
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