Die Daten seien ein Beleg, dass beim Klimaschutz dringliches Handeln erforderlich sei, betonte der Chef des Klimasekretariats, Yvo de Boer. Bei der bevorstehenden UN-Konferenz im polnischen Posen, die am 1. Dezember startet, müsse es "gute Fortschritte" auf dem Weg zu einem neuen Abkommen für die Zeit nach 2012 geben, wenn das Kyoto-Protokoll auslaufe.
Trotz des aktuellen Trends zum Anstieg der Treibhausgase liegen die Werte nach Angaben des UN-Sekretariats für 2006 noch immer um rund fünf Prozent unter dem Basisjahr 1990 des Kyoto-Protokolls. Die Minderung sei allerdings vor allem auf den Zusammenbruch der alten Industriestrukturen in der DDR sowie in Mittel- und Osteuropa in den 90er Jahren zurückzuführen. Das trifft auch auf Deutschland zu. Deutschland liegt nach den UN-Daten von 1990 bis 2006 bei einer Minderung von 18,2 Prozent, das Kyoto-Protokoll fordert bis 2012 eine Reduktion von 21 Prozent. Das Kyoto-Protokoll verpflichtet Industrieländer zu einer Minderung ihrer Treibhausgase im Zeitraum 2008 bis 2012 um fünf Prozent im Vergleich zu 1990.
Die USA, die das Kyoto-Protokoll nicht mittragen, haben ihren Ausstoß an Klimagasen laut UN-Angaben um gut 14 Prozent erhöht. In der Klimarahmenkonvention von 1992 hatten aber auch die Vereinigten Staaten versprochen, ihre Emissionen auf den Wert von 1990 zurückzuführen - allerdings nur als unverbindliche Zusage