Die Chefin des mit einer Sekte kooperierenden US-Unternehmens Clonaid, Brigitte Boisselier, sagte den Sendern „France 2„ und „BBC Two„, das zweite Klon-Baby werde bis Ende der Woche „irgendwo in Europa„ geboren. Zuvor hatte Boisselier erklärt, das Klon-Baby werde als Kind eines im Norden Europas lebenden lesbischen Paares zur Welt kommen.
Boisselier sagte „France 2„, die angekündigten Tests über die DNA-Struktur des angeblich am vergangenen Freitag von einer 31-jährigen Amerikanerin zur Welt gebrachten Mädchens „Eve„ würden vorerst nicht vorgenommen. Zur Begründung hieß es, die Eltern fühlten sich unter Druck gesetzt, nachdem ein Anwalt in Florida vorsorglich bei Gericht die Einsetzung eines Vormundes für das Kind beantragt habe, falls es tatsächlich ein Klon-Baby sei.
Boisselier sagte, bei dem bald in Europa zur Welt kommenden Kind stünden die Aussichten vielleicht besser, dass die Eltern des Babys in einem weniger heiklen Umfeld zugänglicher seien. „Ich bin zuversichtlich, diese Tests werden bald ausgeführt und ihnen als Beweis recht bald vorgelegt„, sagte die Clonaid-Chefin der BBC über die geplanten DNA-Tests an dem Baby, das in Europa zur Welt kommen soll.
Gefahr genetischer Defekte
In Tierversuchen ist es Wissenschaftlern zwar gelungen, unter anderem Schafe und Mäuse zu klonen. Wie sich später herausstellte, wiesen jedoch einige der Tiere genetische Defekte auf. Wissenschaftler fürchten, dass solche Defekte auch bei geklonten Menschen auftreten könnten. Clonaid kooperiert mit der Sekte der Raelianer, die die Erschaffung der Menschheit durch Außerirdische propagiert und die das Klonen als eine Möglichkeit zur Ausdehnung der menschlichen Lebensspanne betrachtet. Clonaid wird von den meisten Wissenschaftlern skeptisch gesehen. Viele bezweifeln, dass das Unternehmen über die technischen Fähigkeiten zum Klonen von Menschen verfügt.