Die Umstellung auf die Sommerzeit fällt den "Lerchen" unter den Menschen leichter als den "Eulen". Der Frankfurter Anatom Prof. Horst-Werner Korf bezeichnete in einem dpa- Gespräch Frühaufsteher als "Lerchen" und Nachtmenschen als "Eulen". Wenn die Uhren im Frühjahr eine Stunde vorgestellt werden, könnten sich die "Lerchen" schneller anpassen als die "Eulen", die dann beim Zurückgehen auf die Winterzeit einen biologischen Vorteil hätten.
Hormon Melatonin spielt Schlüsselrolle
Wie gut Menschen Zeitverschiebungen verarbeiten - zum Beispiel auch beim "Jet Lag" auf Reisen oder bei Schichtarbeit - hänge mit der inneren Uhr zusammen, sagte Korf. Die "ticke" im Gehirn - über der Sehnervenkreuzung im Hypothalamus. Die "Zeiger" der Bio-Uhr seien neben Nervenzellen bestimmte Hormone. Ein Hormon namens Melatonin vermittle dem Körper das Signal "dunkel", der nicht so gut erforschte Indikator für "hell" könnte Cortisol sein. "Der Körper kriegt über den Tag verteilt unterschiedliche Hormon-Nachrichten", erklärte Korf.
"Lerchen" fühlen sich nach Sommerzeitumstellung fitter
"Bei kürzer werdenden Nächten wird auch die Dauer des Melatonin- Signals kürzer", sagte Korf. Als äußerer "Zeitgeber" diene der Reiz hell-dunkel. An den langsamen Übergang zum Sommer durch kürzer werdende Tage könne sich der Körper also leichter anpassen als an den Wegfall einer Stunde über Nacht. "Der Anpassungsmechanismus braucht Zeit." Bei den "Lerchen" setze das Melatonin-Signal generell früher in der Nacht ein, bei "Eulen" später. Daher fühlten sich "Lerchen" nach der Sommerzeitumstellung fitter und "Eulen" müder.
Wirklich Schaden nehme der Körper durch die Zeitumstellung aber nicht. Man habe nur ein unangenehmes Gefühl, könne sich schlechter konzentrieren und sei abgeschlagen. Extreme Zeitverschiebungen über einen längeren Zeitraum könnten aber möglicherweise gefährlich sein. Fliegen, die man "virtuell ständig nach Amerika und zurückfliegen ließ", hatten Korf zufolge eine drastisch verkürzte Lebensdauer.
DPA