Die Crew der US-Raumfähre Columbia hat ungeachtet technischer Probleme nach einer zweitägigen Verfolgungsjagd im All das Weltraumteleskop Hubble eingefangen. Astronautin Nancy Currie war die schwierige Aufgabe zugefallen, Hubble mit dem Roboterarm einzufangen und am Shuttle zu verankern. Für Montag ist der erste von insgesamt fünf Weltraumeinsätzen geplant, bei denen das altersschwache Hubble auf den neusten technischen Stand gebracht werden soll.
Kühlmittel-Probleme
Zwei Tage lang war unklar, ob die Raumfähre Columbia ihren Auftrag überhaupt erfüllen könnte, da bei einem der beiden Kühlsysteme im Frachtbereich Probleme aufgetreten waren. Techniker hatten nur 90 Minuten nach dem Start am Freitag einen verlangsamten Fluss des Kühlmittels festgestellt. Sie gingen davon aus, dass in der Leitung Verunreinigungen sind, die den Kühlmittelfluss behindern.
Nach zwei Krisentreffen kündigte Shuttle-Manager Ron Dittermore am Samstag an, der Kühlfluss in dem problematischen Kreislauf arbeite zufrieden stellend. Es sei kein weiterer Leistungsabfall festgestellt worden. Das System habe sich stabilisiert und deshalb könne die Mission wie geplant fortgesetzt werden.
System nicht ganz ausgefallen
Zwar verfügt die Raumfähre über einen zweiten Kreislauf, doch sehen die Regeln der NASA aus Sicherheitsgründen den Abbruch der Mission vor, wenn eines von zwei Systemen ausfällt. Die Entscheidung wurde dadurch erschwert, dass das System nicht ganz ausgefallen ist, sondern nur vermindert arbeitet. Die Kühlung ist vor allem beim Wiedereintritt in die Atmosphäre zum Schutz der empfindlichen Elektronik entscheidend.
Hubble-Aufrüstung
Die Besatzung der Columbia soll das Teleskop Hubble auf den neuesten technischen Stand bringen. Dazu gehört der vollständige Austausch der anfällig gewordenen Energieschaltzentrale - ein Einsatz, für den fünf Weltraumausstiege geplant sind. Am Montag um 19.27 MEZ beginnen die Astronauten John Grunsfeld und Rick Linnehan den ersten Ausstieg, bei dem sie neue Solarzellenflügel an dem Teleskop anbringen wollen.