Die Zahl der tropischen Stürme auf dem Atlantik hat sich einer neuen Studie zufolge im vergangenen Jahrhundert mehr als verdoppelt. Der Anstieg sei in zwei Sprüngen erfolgt, heißt es in der Untersuchung der Forscher Greg Holland and Peter Webster, die auf der Website der Zeitschrift "Philosophical Transactions of the Royal Society of London" veröffentlicht werden sollte. Die Entwicklung falle mit der Erwärmung des Oberflächenwassers im Atlantik zusammen.
Demnach gab es in der Golfregion von 1905 bis 1930 durchschnittlich sechs tropische Wirbelstürme pro Jahr, von denen sich vier zu Hurrikanen verstärkten. Zwischen 1931 und 1994 entwickelten sich auf den Angaben zufolge auf dem Atlantik zehn tropische Stürme und fünf Hurrikane. Für die Dekade von 1995 bis 2005 registrierten die Forscher im Jahresdurchschnitt 15 tropische Stürme und acht Hurrikane.
Zweifel an Forschungsergebnissen
"Wir befinden uns derzeit in einer Aufwärtsbewegung", sagte Holland vom National Center for Atmospheric Research in Boulder (US-Staat Colorado). Er habe den Eindruck, dass sich die Häufigkeit der Stürme zunächst stabilisieren, es dann aber wieder einen Ausschlag nach oben geben werde, wenn nichts gegen die Klimaerwärmung getan werde. Es sei für chaotische Systeme normal, dass sie sich eher in Sprüngen veränderten als in graduellen Trends.
Chris Landsea vom National Hurricane Center warf seinen beiden Kollegen Schlampigkeit vor. Sie hätten nicht berücksichtigt, dass beispielsweise durch Satelliten Stürme und Hurrikane entdeckt würden, die früher gar nicht registriert worden wären. Die beobachtete Verdoppelung der Zahl der Stürme sei daher schlicht ein "Produkt der Technik".