In zahlreichen Studien konnte nachgewiesen werden, dass Nüsse Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen und das Herzinfarktrisiko senken. Zu diesem Ergebnis kommt Johannes Diehl, ehemaliger Leiter der Bundesforschungsanstalt für Ernährung, in einer Zusammenfassung der Erkenntnisse zur Nuss.
Grund dafür scheint ausgerechnet das in ihr enthaltene Fett zu sein, denn es besteht - die Kokosnuss ausgenommen - vor allem aus hochwertigen ungesättigten Fettsäuren. Die positive Zusammensetzung bewirkt offensichtlich eine Senkung des Gesamtcholesterinspiegels und des "schlechten" LDL-Cholesterinspiegels im Blut und beugt so der koronaren Herzkrankheit vor. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Nüsse den Blutdruck senken und bei Typ-2-Diabetikern den Blutzucker stabilisieren.
Nüsse enthalten wertvolle Inhaltsstoffe
Die Schalenfrüchte haben noch mehr zu bieten. Sie sind reich an Proteinen und Ballaststoffen und enthalten viel Magnesium, Eisen, Selen, Zink. Außerdem weisen sie Vitamin E, Folsäure und andere B-Vitamine sowie viele sekundäre Pflanzenstoffe auf.
Esther Biemer, Lebensmittelchemikerin am Wissenschaftszentrum Weihenstephan der TU München, ist überzeugt, dass ein Zusammenspiel von Fettsäuren, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen den Gesundheitsvorteil ausmacht. "Manche Inhaltsstoffe wie etwa Vitamin E haben eine antioxidative Wirkung", sagt sie. "So verhindern sie, dass die ungesättigten Fettsäuren sich mit Sauerstoff verbinden und die Nuss schnell ranzig wird."
Gut fürs Gehirn und Nervensystem
Weiterer Pluspunkt der Knabberfrüchte: Ihr hoher Gehalt an B-Vitaminen wirkt sich positiv auf Gehirn und Nervensystem aus - deshalb sind die Nüsse im Studentenfutter so nützlich. Fünfmal wöchentlich eine Hand voll, also etwa 30 Gramm, sind ausreichend, sagt Ursel Wahrburg, Ernährungswissenschaftlerin an der Fachhochschule Münster. Nicht als Snack nebenbei, sondern besser eingebunden in Mahlzeiten, beispielsweise über den Salat gestreut oder in einem Reisgericht. Und nicht zusätzlich, sondern im Austausch mit anderen Fetten.
Das Beste: Nüsse machen nicht dick. Zumindest für Erdnüsse - botanisch freilich Hülsenfrüchte - ist das jetzt belegt: Versuchspersonen einer US-Studie, die acht Wochen lang täglich etwa 80 Gramm Erdnüsse zusätzlich verzehrten, hätten rechnerisch vier Kilo zunehmen müssen. Sie nahmen jedoch nur ein Kilo zu, berichtet Ursel Wahrburg. Dies könnte daran liegen, dass Erdnüsse gut sättigen und offenbar den Energieumsatz leicht steigern. Möglicherweise wird zudem nicht das gesamte Fett vom Körper aufgenommen. Eine Nussdiät lohnt sich dennoch nicht: Nüsse in Maßen machen zwar nicht dick. Aber auch nicht dünn.