"SIE betreten den Roosevelt Room und sagen Hallo zu den Anwesenden"
"SIE nehmen IHREN Platz ein"
"Journalisten treten ein"
"SIE geben einen kurzen Kommentar ab (2 Minuten)"
"Journalisten gehen wieder"
"SIE stellen Liz Shuler, Präsidentin, AFL-CIO eine Frage"
"Hinweis: Liz wird virtuell zugeschaltet"
"SIE danken den Anwesenden"
"SIE gehen"
Sehr viel genauer als mit diesen Stichworten lässt sich ein öffentlicher Auftritt wohl kaum koordinieren. Und entsprechend unfallfrei ist Joe Bidens kurze Audienz von Gouverneuren und Gewerkschaftsführern am Donnerstag im Weißen Haus dann auch verlaufen. Auch sehr zur freudigen Häme von konservativen US-Medien, die den Schnappschuss der idiotensicheren Instruktionen genüsslich ausschlachten.
Standard für Politiker wie Joe Biden
Bei dem Treffen ging es um ein Offshore-Windenergieprogramm der Regierung. Wie für Auftritte von US-Präsidenten üblich wird dabei wenig bis nichts dem Zufall überlassen. Auf der einen Seite der Karte waren für Joe Biden einige Gesprächsstichworte aufgelistet, auf der anderen die Anweisungen, die dann für die Pressekameras kurz zu sehen waren. Fox News zitiert einen Mitarbeiter des Weißen Hauses mit den Worten, solche Karten seien für Politiker und Regierungsmitarbeiter bei öffentlichen Auftritten Standard.
Der 79-jährige Biden steht wegen seines Alters und seiner nicht immer sattelfest wirkenden Auftritte vor allem bei rechten und konservativen Medien in der Kritik. Die Trump freundliche "New York Post" schreibt zu dem Foto wenig verständnisvoll: "Bidens Umgang mit den Hinweisen seiner Mitarbeiter war auch schon in der Vergangenheit peinlich. Wie etwa im vergangenen Juli, als er einen Zettel gereicht bekam, auf dem stand: 'Sir, Sie haben etwas an ihrem Kinn.'" Auch andere Fotos von präsidialen Notizzetteln hatten in der Vergangenheit die Runde gemacht. Etwa Donald Trumps Stichpunkte für ein Gespräch mit Augenzeugen des Parkland-Massakers von November 2019.
Quellen: "New York Post", Fox News