Der republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney hat seine umstrittene Äußerung über Anhänger von Amtsinhaber Barack Obama zurückgenommen. "In diesem Fall habe ich etwas völlig Falsches gesagt", erklärte Romney am Donnerstag im US-Fernsehen. Romney hatte im Mai bei einer privaten Spendenveranstaltung gesagt, dass 47 Prozent der US-Wähler von der Regierung abhängig seien und deshalb bei der Wahl am 6. November nicht für ihn stimmen würden. Der heimlich per Video aufgezeichnete Satz wurde im September auf der Internetseite des linksgerichteten Magazins "Mother Jones" veröffentlicht und entwickelte sich für Romney zu einer PR-Katastrophe. Nach dem Bekanntwerden hatte Romney seine Äußerungen nur als etwas ungeschickt bezeichnet, sie aber nicht zurückgenommen.
Beim jüngsten TV-Duell nutzte Präsident Obama zur Überraschung vieler Anhänger nicht die Gelegenheit, Romneys Wahlkampf-Patzer anzusprechen. Bei dem ersten öffentlichen Schlagabtausch zwischen den beiden Kontrahenten machte Romney nach Einschätzung der meisten Beobachter eine bessere Figur, was sich auch in jüngsten Umfragen niederschlug. Demnach machte der ehemalige Hedgefonds-Manager und Ex-Gouverneur bei den Wählern Boden gut, liegt aber weiter hinter Obama. Der Präsident ging unterdessen in die Offensive und beschuldigte Romney, bei der jüngsten Fernsehdebatte nicht aufrichtig gewesen zu sein.