Afghanistan Maas gesteht Fehleinschätzung ein: "Da gibt es nichts zu beschönigen"

Afghanistan: Maas gesteht Fehleinschätzung ein: "Da gibt es nichts zu beschönigen"
Sehen Sie im Video: Außenminister Maas gibt Fehleinschätzung der Lage in Afghanistan zu




(HIWNEIS: DIESER BEITRAG WIRD OHNE SPRECHERTEXT GESENDET.) Heiko Maas (SPD), Außenminister: "Es gibt auch nichts zu beschönigen. Wir alle, die Bundesregierung, die Nachrichtendienste, die internationale Gemeinschaft, wir haben die Lage falsch eingeschätzt. Die Geschwindigkeit, mit der sich die afghanischen Sicherheitskräfte vor den Taliban zurückgezogen haben und kapituliert haben, haben weder wir noch unsere Partner, auch nicht unsere Experten so vorausgesehen." "An einem Tag wie diesem gebietet es auch die Ehrlichkeit, dass in aller Form einzugestehen. Das, was wir dort mit ansehen müssen, gerade heute, die Bilder aus Kabul vom Flughafen sind außerordentlich schmerzhaft. Das geht uns allen nahe. Mir auch." " Wir wollen so viele Menschen, wie es geht, schnell außer Landes bringen und das zusammen mit unseren internationalen Partnern. Nachdem sich am letzten Wochenende die Situation noch einmal deutlich verschlechtert hat, haben wir zusammen mit anderen Ländern den Vereinigten Staaten, Großbritannien, der Schweiz und Japan beschlossen, unsere Botschaft vom Botschafts-Compound zu verlegen an den Flughafen, so wie das auch andere getan haben. Der Großteil der Botschaftsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter ist bereits gestern Abend ausgeflogen worden. Die befinden sich nicht mehr in Afghanistan." "In der Europäischen Union werden wir in eine intensive Beratung und eine Phase der Abstimmung eintreten. Morgen werden wir auf einem kurzfristig einberufenen Sonderaußenministerrat für eine geschlossene politische Reaktion der Europäischen Union werben. Ich bin mir sicher, dass es diese geben wird. "
Sein Ministerium und die internationalen Partnern habe die Situation in Afghanistan falsch eingeschätzt, hat Außenminister Heiko Maas eingestanden. Nun gelte es, so viele Menschen wie möglich in Sicherheit zu bringen.