Der vor einer Woche in Afghanistan verschleppte Deutsche ist wieder frei. Auch der Übersetzer des Mannes sei aus der Geiselhaft entlassen worden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Kabul am Donnerstag. Über die Umstände der Freilassung war zunächst nichts bekannt.
Zuvor war bekannt geworden, dass die Entführer 40.000 Dollar (rund 29.000 Euro) Lösegeld gefordert haben. Der Gouverneur der Provinz Farah, Ghulom Muhyuddin Baluch, sagte der Deutschen Presse-Agentur DPA, die Entführer hätten die Forderung über Dorfbewohner an die Provinzregierung übermittelt. Er machte die Taliban für die Entführung verantwortlich und lehnte Verhandlungen ab. Ein Taliban-Sprecher hatte am Mittwoch gesagt, ihm sei nichts über die Entführung eines Deutschen bekannt.
Journalist oder Bauunternehmer?
Baluch sagte: "Die Regierung ist zu keiner Art von Handel bereit. Sobald wird den Aufenthaltsort kennen, werden wir angreifen und ihn befreien." Dorfbewohner in der Region seien aufgerufen, bei der Freilassung des Deutschen mitzuwirken. Baluch sagte, der Deutsche sei am Samstag oder Sonntag in den Bezirk Delaram gekommen und habe sich als Journalist vorgestellt. Eine Nacht habe er zu seinem Schutz bei der Polizei übernachtet. Am nächsten Tag sei er entführt worden.
Nach Angaben des Auswärtigen Amtes wurde der Deutsche seit Donnerstag vermisst. Demnach handelt es sich nicht um einen Journalisten oder einen Mitarbeiter einer Hilfsorganisation. Der Mann sei auch nicht im Regierungsauftrag unterwegs gewesen. Nach Medienberichten ist der Verschleppte Bauunternehmer.